Stadtwerke Wunsiedel starten neues Regionalstrom-Modell auf Basis von Photovoltaik, Biomasse und Windkraft

Die Stadtwerke Wunsiedel und der Energieverbund Zukunftsenergie Fichtelgebirge haben im März 2016 das neue Ökostrom-Angebot „FichtelgebirgsStrom“ gestartet. Kunden können damit regionalen Strom aus Photovoltaik, Biomasse und Windkraft beziehen.

Der neue Stromtarif bringt Konsumenten und Produzenten von Ökostrom in der Region zusammen, denn auch private Stromerzeuger aus der Gegend dürfen ihren regenerativ erzeugten Strom an das Projekt verkaufen.

Direktvermarktung in einem regionalen Bilanzkreis
Die Direktvermarktung wird in einem regionalen Bilanzkreis durchgeführt. Dieses Vorgehen erlaube es, den vor Ort produzierten Strom lokalen Verbrauchern anzubieten, berichtet das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner mbB (Freiburg), welches das Geschäftsmodell mitgestaltet hat.

Ökostrom-Anlagen werden in einem virtuellen Kraftwerk gebündelt
Die Stadtwerke Wunsiedel und der Energieverbund Zukunftsenergie Fichtelgebirge verfügen über sieben Photovoltaik-Anlagen, drei Biogas-Heizkraftwerke und sechs Windenergie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 17,6 Megawatt. Darüber hinaus gibt es viele kleine private Ökostrom-Anlagen. Die Idee besteht darin, sie zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenzufassen und den erzeugten Strom über die Stadtwerke den Stromverbrauchern in den Landkreisen Wunsiedel, Hof und Kulmbach anzubieten.

Modell für andere Stadtwerke und regionale Energieanbieter
Das Projekt könnte künftig ein Modell für andere Stadtwerke und regionale Energieanbieter sein: „Es kombiniert die Direktvermarktung mit einem eigenen, regionalen Bilanzkreis“, sagt Christian Schmidt von Sterr-Kölln & Partner. „Das Vorgehen erlaubt unter den aktuellen gesetzlichen Bedingungen den höchsten Grad an Regionalität und schließt für interessierte Verbraucher die Angebotslücke, die durch den Wegfall des Grünstromprivilegs entstanden ist.“ Das Grünstromprivileg ermöglichte eine ähnliche Vermarktung von EEG-fähigem Strom, wurde aber 2014 abgeschafft.

Bei der regionalen Direktvermarktung wird der Strom aus erneuerbaren Energien mittels Markprämie gefördert und an Verbraucher verkauft, die sich in der gleichen Region wie die Erneuerbaren-Energien-Anlagen befinden, anstatt in den überregionalen, anonymen Börsenhandel eingestellt zu werden.

19.04.2016 | Quelle: Sterr-Kölln & Partner mbB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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