Initiative für erneuerbare Energien: Saudi-Arabien strebt Ausbauziel von 9,5 GW bis 2030 an

Das Königreich Saudi-Arabien hat weitreichende ökonomische und soziale Visionen. Mohammed bin Salman, der Sohn des Königs Salman bin Abdulaziz al Saud, gab am 25.04.2016 die ersten Eckpunkte für den Ausbau erneuerbarer Energien in seinem Land bekannt.

Das Dokument „Saudi Arabia Vision 2030” setzt ein vorläufiges EE-Ausbauziel von 9,5 Gigawatt an, berichtet die Apricum GmbH (Berlin). Spezielle Zahlen für Solar- oder Windenergie werden jedoch nicht angegeben.

Mögliche Produktions- und Forschungsstandorte in Saudi-Arabien angedacht
Da kein Zeitplan angegeben wird, ist davon auszugehen, dass dieses Ziel sich auf das Jahr 2030 in einem konservativen Szenario bezieht und daher laut Apricum schon früher erreicht werden könnte. Das Dokument behandelt auch mögliche Produktions- und Forschungsstandorte in Saudi-Arabien.
Das Programm soll im Rahmen der neuen „King Salman Renewable Energy Initiative“ umgesetzt werden. Die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren und die Einbeziehung des privaten Sektors müssen noch geschaffen werden.

Papier sagt nichts über Atomenergie
Das Papier ist die erste offizielle Stellungnahme der saudischen Regierung zu erneuerbaren Energien, nachdem die von König Abdullah 2010 gegründete King Abdullah City for Atomic and Renewable Energy (K.A.CARE) im Jahr 2012 ehrgeizige Pläne für den Erneuerbaren-Ausbau angekündigt hatte. Ihre Aktivitäten führten zu einem detaillierten Whitepaper zur Ausschreibung von EE-Projekten, denen jedoch nie ein konkretes Programm folgte. König Abdullah starb Anfang 2015.
Apricum betont, dass in dem Papier überhaupt keine Rede von Atomenergie sei, obwohl es im Königreich bereits Pläne gab, AKW mit einer Gesamtleistung von 16 GW zu bauen.
Wenn die Förderung von Brennstoffen und Strom weiter gekürzt wird, bedeute das eine große Chance für den dezentralen Solar-Ausbau in Saudi-Arabien, so Apricum. Auf jeden Fall sorge das 9,5-GW-Ziel dafür, dass das Königreich ein recht großer Markt für erneuerbare Energien werde.
Wenn bis 2030 gleichmäßig viele regenerative Kraftwerke errichtet werden, entspricht das einem jährlichen Zubau von rund 700 MW. Wenn sich eine Nachfrage im Land abzeichnet, könnte auch das Interesse an einer saudi-arabischen Komponentenfertigung steigen.

27.04.2016 | Quelle: Apricum; Bild: Saudi Aramco | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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