Solarthemen 470.Die Marktanalysten von IHS haben im Auftrag von SAFE untersucht, welche Kostenunterschiede zwischen PV-Modulproduzenten in verschiedenen Regionen der Welt bestehen.
In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Solar Alliance for Europe (SAFE), einem lockeren Firmenzusammenschluss, der sich vor allem für die Abschaffung von Zöllen auf Solarzellen und -module aus China einsetzt. Aus Sicht von SAFE belegt die Studie, dass Module in Europa 20 Prozent günstiger sein könnten, würden die Zölle abgeschafft. Kostenfaktoren wie zum Beispiel Transport und Wechselkursrisiken werden dabei jedoch außen vor gelassen. Diese haben in der IHS-Studie keine Rolle gespielt. Nach Aussage von IHS begründen drei Faktoren Kostenvorteile der chinesischen Produzenten: Dies sind die Größe der Fabriken, das niedrigere Preisniveau für Produktionsmaterial in China und die geringere Vielfalt an Produkten. Dabei wird nicht betrachtet, ob die geringeren Kosten für Material wie Glas möglicherweise bereits Subventionen zu verdanken sind; so erhebt die EU-Kommission auch auf Glas aus China Anti-Subventions- und -Dumpingzölle. Die geringeren Einkaufspreise für Grundmaterialen sind ein wesentlicher Vorteil. Dies hängt auch mit höheren Einkaufsvolumen aufgrund der größeren Produktion zusammen. Allerdings, so wird in der Studie erwähnt, habe dies nicht mit grundsätzlichen Kostenvorteilen in China gegenüber Produktionsstandorten in den USA oder Europa zu tun. Auch sei in der PV-Produktion, so die IHS-Analysten, nichts in Stein gemeißelt, sondern der Markt könne sich in den nächsten Jahren bewegen. Für einige chinesische Hersteller – nicht alle – habe sich das Risiko ausgezahlt, früh in große Produktionskapazitäten investiert zu haben, weil sich so die bekannten Economy-of-Scale-Effekte einstellen konnten. Dabei profitierten diese Hersteller von günstigen Krediten chinesischer Banken, aber auch von einem stark wachsenden chinesischen Heimatmarkt, der die großen Produktionsmengen aufnehmen konnte.
