Fraunhofer ISE startet CPV-Forschungskooperation mit indischen Partnern

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) untersucht in einem Projekt mit NETRA, der Forschungseinrichtung des größten indischen Energieversorgers NTPC, die spezifischen Anforderungen, die sich beim Einsatz der Konzentrator-Photovoltaik (CPV) in Indien ergeben.

Das deutsch-indische Forschungsprojekt „CPVIndia“ wird gefördert durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW, aus Mitteln des deutschen Bundesumweltministeriums BMUB, im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative.
Die CPV ist eine Technologie zur kostengünstigen Solarstrom-Erzeugung in Regionen mit viel direkter Solarstrahlung. Das Sonnenlicht wird dabei mittels Linsen auf kleine, höchst effiziente Mehrfachsolarzellen mit Wirkungsgraden deutlich über 40 % konzentriert. CPV-Module folgen auf Nachführsystemen immer dem Sonnenlauf und nutzen damit das direkte Sonnenlicht.

CPV soll in Indien als Kraftwerkstechnologie etabliert werden
Indien ist ein Land mit einem großen und rasch wachsenden Energiebedarf. Um diesen zu decken und eine emissionsneutrale Entwicklung der Wirtschaft voranzutreiben, hat die indische Regierung Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien ausgerufen. In diesem Kontext steht das Vorhaben, die CPV als Forschungsthema in Indien einzuführen und mittelfristig als Kraftwerkstechnologie zu etablieren.
„Wir wollen in erster Linie einen Wissenstransfer speziell im Bereich CPV erreichen“, sagt Dr. Gerald Siefer, Teamleiter am Fraunhofer ISE sowie Leiter des deutsch-indischen Projekts. So seien zahlreiche Seminare mit den indischen Kollegen vorgesehen. „Ein weiterer Fokus liegt auf der Charakterisierung der CPV-Technologie im Kontext der lokalen Klimabedingungen in Indien.“

Vier kommerzielle CPV-Systeme sollen installiert werden
Hierfür werden vier kommerzielle CPV-Systeme installiert. Diese sind so angeordnet, dass vergleichende Tests gefahren werden können, beispielsweise um die Auswirkung von Verschmutzung zu untersuchen. Zudem wird das Fraunhofer ISE auf dem vorgesehenen Testgelände des indischen Forschungspartners einen Tracker aufstellen, der flexibel für die Messung von CPV- aber auch anderen PV-Modulen eingesetzt werden kann.
Über den Transfer von CPV-Knowhow an die indischen Kollegen hinaus verspricht das Projekt auch Erkenntnisse zur Verbesserung von Modellen für Energieertrags-Prognosen für die CPV-Technologie.
„Das CPVIndia-Projekt bringt nicht nur die CPV-Technologie nach Indien, es eröffnet gleichzeitig mehrere Möglichkeiten der Kooperation mit dem Fraunhofer ISE“, sagt R K Srivastava von NETRA.
Das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) ist mit dem Thema Solarthermische Kraftwerke (CSP) ebenfalls in diesem Projekt engagiert. Für beide Kraftwerkstechnologien könnten sich in Bezug auf die Konditionen bei der Anwendung in Indien Synergieeffekte ergeben, so Fraunhofer ISE.

29.04.2016 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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