Solarwirtschaft appelliert an Bundesregierung und Länder, den vorliegenden EEG-Entwurf nachzubessern

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) warnt im unmittelbaren Vorfeld der Gespräche zwischen den Vertretern von Bund und Ländern zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) am 11.05.2016 vor weiteren Belastungen der Solarenergie und faulen Kompromissen.

Statt der Energiewende immer neue Barrieren in den Weg zu stellen, sollte diese deutlich beschleunigt werden, um die Menschheit vor dramatischen Klimaschäden zu schützen, so der Solar-Verband.

Gegen Auktionen für Photovoltaik-Dächer
Ausdrücklich warnt die Solarwirtschaft davor, den Fördermechanismus von Photovoltaik-Anlagen auch auf Gebäuden auf Ausschreibungsverfahren umzustellen.
Förder-Auktionen für Photovoltaik-Dächer würden scheitern, so die übereinstimmende Auffassung der meisten Energie- und Finanzexperten.
Komplexe, heterogenere und kleinteilige Projekt- und Investorenstrukturen, Finanzierungs- und Planungsprozesse stünden dem entgegen.

Ausschreibungsverfahren würde Bürger und Mittelstand weitgehend von der Energiewende ausschließen
„Wer die Vergabe von Fördermitteln für Solaranlagen auf Gebäuden künftig über Auktionen regeln möchte, will die Energiewende in Wirklichkeit drosseln und deckeln“, kommentiert BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
„Die Umstellung auf Ausschreibungsverfahren würde Bürger und Mittelstand als wichtigste Investoren der Energiewende weitgehend von dieser ausschließen.“

EEG-Umlage auf Solarstrom-Eigenverbrauch soll abgeschafft werden
Statt Verbraucher wieder zu reinen Zahlern der Energieversorgung zu degradieren, müssten sie als Rückgrat und wichtigste Treiber der Energiewende zu einem noch stärkeren Engagement motiviert werden. Dafür müssten Belastungen wie die 2014 eingeführte EEG-Umlage auf Solarstrom-Eigenverbrauch wieder abgebaut werden, statt neue Risiken und Marktbarrieren zu schaffen. Mit einem breiten Bürger- und Unternehmerengagement stehe und falle die Akzeptanz der Energiewende, betont Körnig.
Die Argumente gegen einen beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien sind nach Auffassung des BSW-Solar nicht stichhaltig. Bei einem fairen Kostenvergleich sei Strom aus neuen Photovoltaik- und Windkraftwerken längst preiswerter als aus fossilen Energieträgern.
Nach einer aktuellen Umfrage des Bundespresseamtes wollen 85 Prozent der Menschen, dass Sonnenenergie in 20–30 Jahren maßgeblich die Energieversorgung sichern soll. Das ist der mit Abstand höchste Wert der Zustimmung vor allen anderen Energieformen.

Bundesregierung verfehlt eigene Photovoltaik-Ausbauziele
Die politischen Rahmenbedingungen tragen diesem Wunsch bislang nicht Rechnung. Bei der Photovoltaik droht die Bundesregierung 2016 bereits zum dritten Mal selbst die niedrigen Ausbauziele zu verfehlen.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden 2015 von den angestrebten 2.500 Megawatt nur 1.400 Megawatt realisiert. Körnig: „Der Gesetzesentwurf muss dringend nachgebessert werden.“

12.05.2016 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V.; Bild: Pfalzsolar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen