Solar Cluster Baden-Württemberg begrüßt Solar-Offensive der neuen Landesregierung

Die „Solar-Offensive“ ist ein wichtiger Punkt des Koalitionsvertrages der neuen grün-schwarzen Landesregierung von Baden-Württemberg. Unter anderem sollen auf weiteren 50.000 Dächern im Land Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen installiert, die Benachteiligung von Mietern gegenüber Eigentümern beseitigt und mehr Freiflächen einbezogen werden.

Das Solar Cluster Baden-Württemberg begrüßt diese Vereinbarungen. „Solarenergie lohnt sich für Eigentümer und Mieter, die Wirtschaft und die Umwelt“, sagt Geschäftsführer Carsten Tschamber. „Diese Vorteile werden von der Politik jetzt wieder stärker in den Blick genommen.“

Förderprogramm für Mieter-Solaranlagen geplant
Die neue Landesregierung will ein Förderprogramm entwickeln, das die für Mieter-Solaranlagen nötige zusätzliche Zähler- und Netztechnik in Mietshäusern finanziell unterstützt. Bislang verteuern separate Zähler die Wirtschaftlichkeit von Mietersolaranlagen noch.
Auch ein weiteres Hemmnis für Mietersolaranlagen soll beseitigt werden: Die Landesregierung will sich dafür einsetzen, dass nicht nur die Eigentümer größerer Photovoltaik-Anlagen, sondern auch Mieter, die den Solarstrom vom Dach nutzen, teilweise von der EEG-Umlage befreit werden.
Eigentümer von Photovoltaik-Anlagen über 10 Kilowatt installierter Leistung müssen derzeit nur 35 Prozent der EEG-Umlage, also 2,2 Cent pro eigenverbrauchter kWh Solarstrom, an den Netzbetreiber abführen, Mieter 100 Prozent, insgesamt 6,35 Cent pro kWh. „Am besten wäre es natürlich, diese Belastung des erneuerbaren Eigenverbrauchs ganz abzuschaffen“, schlägt Tschamber vor.

Südwesten soll von bundesweiten Photovoltaik-Ausschreibungen profitieren
Im Sektor der PV-Freiflächenanlagen will die Landesregierung die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Südwesten von den bundesweiten Ausschreibungen besonders profitiert. „Um seine kurzfristigen Ausbauziele zu erreichen, benötigt das Land insgesamt mindestens 600 Megawatt neu installierte Leistung pro Jahr. Ohne ausreichend freie Flächen ist das nicht möglich. 2015 lag das Gesamtergebnis im Südwesten bei nur 164 Megawatt Photovoltaik-Zubau“, so Tschamber. „Sowohl auf dem Dach als auch in der Freifläche muss es daher bald Fortschritte geben, sonst wird aus der Energiewende nichts.“

Die Photovoltaik boomt weltweit – davon sollte auch der Südwesten profitieren
Der Photovoltaikmarkt wächst weltweit. Im Jahr 2020 wird ein globales Marktvolumen von 100 Gigawatt erwartet. Davon sollten auch die rund 1.000 baden-württembergischen Solar-Unternehmen profitieren. Jedoch benötigen sie einen starken Heimatmarkt, um konkurrenzfähig zu bleiben. Mit der neuen Landesregierung sieht der Solar Cluster jetzt die Chance, dieses Ziel zu erreichen. Allerdings müsste auch auf Bundesebene mehr für den Ausbau der Solarenergie und die Stärkung der deutschen Solarbranche getan werden, heißt es in der Pressemitteilung.

13.05.2016 | Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.; Foto: Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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