Mieterstrom-Modelle: Polarstern bietet Lösung für Gewerbesteuer-Problematik

Mieterstrom bietet Immobilienbesitzern die Chance, den Gebäudewert zu steigern und die Stromversorgung unabhängiger zu gestalten. „Es ist aber auch für viele eine Blackbox“, sagt Florian Henle, Mitgründer des Ökoenergie-Versorgers Polarstern (München).

„Es wird derzeit viel darüber gesprochen, aber so richtig verstehen tun es nur wenige.“ Das liege daran, dass die Energieversorgung nicht das Kerngeschäft der Immobilienbesitzer sei und daher wenig Wissen über den Energiemarkt vorhanden sei. Das fördere auch die Verwirrung in Sachen Gewerbesteuerpflicht.

Mieterstrom-Contracting für die Wohnungswirtschaft interessant
Eine mögliche Gewerbesteuerpflicht betrifft die meisten Immobilienbesitzer. „Sie müssen in erster Linie darauf achten, dass die Erträge aus dem Vermietungsgeschäft nicht durch den eigenen Stromverkauf gewerbesteuerpflichtig werden“, so Henle. Aus diesem Grund sei eine Art „Mieterstrom-Contracting“ für die Wohnungswirtschaft interessant.
Dabei übernimmt ein Partner den Bau und gegebenenfalls die Finanzierung sowie die Wartung und den Betrieb z. B. einer Photovoltaik-Anlage sowie die Mieterstromversorgung der teilnehmenden Parteien.

Zusatzrendite bei Photovoltaik-Anlagen
Der Partner verantwortet sämtliche Energiemarkt-Themen, wie die Abführung von Umlagen und Netzentgelten, die Tarifgestaltung, die Reststromlieferung, die verbrauchsgenaue Abrechnung sowie den Kundenservice. „Weil der Immobilienbesitzer damit nicht der Anlagenbetreiber ist und er keine Energie verkauft, unterliegt er hier nicht der Gewerbesteuerpflicht“, erklärt Henle.
Polarstern bietet Immobilienbesitzern eine Zusatzrendite, die bei Photovoltaik-Anlagen rund 5 Prozent beträgt. Das mache Mieterstrom für sie deutlich attraktiver als die Netzeinspeisung, betont das Unternehmen. Auch aus politischer Sicht werde mit der sinkenden Einspeisevergütung und den strengeren Energieeffizienzregeln im Zuge der Energieeinsparverordnung (EnEV) der Solarstrom-Eigenverbrauch wirtschaftlich immer attraktiver.

Die wichtigsten Mieterstrom-Kriterien
Mieterstrom ist für viele Immobilien geeignet. Neben dem lokalen Energiebedarf und der Lage des Objektes ist die mögliche Leistung der PV-Anlage entscheidend. „Alle drei Faktoren spielen bei der Entscheidung zusammen. So kann Mieterstrom schon ab 5 Mietern sinnvoll sein, sofern der Stromverbrauch über 100.000 Kilowattstunden liegt, ein kontinuierlicher Wärmebedarf besteht und Energieerzeugungs-Anlagen installiert werden können, die zum lokalen Verbrauch passen“, erklärt Henle.
Umgekehrt könnten Objekte mit über 50 Mietern unattraktiv sein, wenn keine geeignete Energieerzeugungs-Anlage installiert werden kann, weil zum Beispiel das Dach zu schattig ist.
Eine IWU-Studie zu Mieterstrom gibt es hier: iwu.de/…/Endbericht_Mieterstrom.pdf

20.05.2016 | Quelle: Polarstern GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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