Strohpellets zur Biogasproduktion

Solarthemen 472.Am Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) ist ein Pelletierverfahren entwickelt worden, das Stroh besser transportierbar und zum Einsatzstoff für Biogasanlagen macht.

IKTS-Forscher Björn Schwarz, der für das Verfahren jetzt mit dem von der Landwirtschaftlichen Rentenbank mit 10000 Euro dotierten Deutschen Biogaspreis ausgezeichnet wurde, sieht ganz neue Perspektiven durch den Einsatz von Stroh in Biogasanlagen. Heute wird Stroh zum größten Teil untergepflügt. Es gilt als landwirtschaftlicher Reststoff und wäre deshalb in Biogasanlagen politisch besser gelitten als Mais. Dem Boden entgehe jedenfalls nichts, wenn das Stroh zunächst in der Biogasanlage energetisch verwertet werde, bevor es als Gärrest aufs Feld zurückwandere, erläutert Schwarz. Bezogen auf die organische Trockensubstanz habe Stroh zwar nur 70 Prozent des Energiegehalts von Mais; eine Tonne Frischmasse enthalte allerdings das 2- bis 3-fache Biogas-Potenzial von Mais. In Form von Pellets ist Stroh ähnlich kompakt und schwer wie Holzpellets. Die Pellets schwimmen in der Biogasanlage nicht auf, sondern sinken zu Boden und lösen sich dort laut Schwarz immerhalb einer Stunde auf. Um das Stroh für die Mikroorganismen der Biogasanlage gut zersetzbar zu machen, wird beim Pressen Natronlauge zugesetzt. Die kombinierte mechanisch-chemische Behandlung führe letztlich zu einer Steigerung der Gasausbeute gegenüber unbehandeltem Stroh von bis zu 40 Prozent, so das IKTS. Schwarz stellt sich vor, dass Getreide demnächst als so genanntes Spreustroh geerntet und dann in zentralen Hallen separiert und zu verschiedenen Produkten aufbereitet wird. Eines der Produkte könnten Strohpellets sein. Foto: Fraunhofer IKTS

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