Solarisierung für Hennigsdorf

Solarthemen 473. Die Stadtwerke Hennigs­dorf starten eine wissenschaftliche Voruntersuchung zur weitgehenden Umstellung ihres Fernwärmenetzes auf erneuerbare Energien.

Bereits heute, 6 Jahre nach dem Bau eines wärmegeführten Holzheizkraftwerkes, werde das Netz zu 50 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist, berichtet Stadtwerkegeschäftsführer Thomas Bethke. Nun soll in einem vom Bund gefürderten Forschungsprojekt untersucht werden, wie das Hennigsdorfer Fernwärmenetz zur „Wärmedrehscheibe“ umgebaut werden kann. Große Solarkollektorfelder und die Abwärme des örtlichen Stahlwerks sollen in das Netz integriert werden, das über 95 Prozent der Gebäude versorgt. Hennigsdorf hat mit seinen 26000 Einwohnern die Größe einer Kleinstadt, wirkt aber durch zwei große Industriebetriebe, das Stadtwerk und den Bahntechnik-Hersteller Bombardier, sowie 80 Prozent Geschosswohnungsbau eher wie der Stadteil einer Großstadt. Den Flächenbedarf für die Solarthermieanlagen sieht Bethke als lösbares Problem: „Etwa 10 bis 20 Hektar hätten wir sofort zur Verfügung. Weitere Flächen ließen sich im Laufe der Zeit erschließen.“ Dass sich die Wärmeversorgung mit einem Bedarf von jährlich 127 Gigawattstunden zu 80 Prozent über Erneuerbare realisieren lässt, ist für ihn eigentlich keine Frage mehr. Bethke interessiert vielmehr, „ob wir eine wirtschaftliche Lösung finden, wie wir das letzte Delta von 20 Prozent geschlossen kriegen“. Auf die Suche nach der Antwort machen sich die Hennigsdorfer mit wissenschaftlicher Unterstützung des Steinbeis-Forschungszentrums Solites und zweier Planungsbüros. Text: Guido Bröer

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