Studie: Photovoltaik-Modulproduktionskosten seit Anfang 2015 um bis zu 13 Prozent gesunken

Die Solar Alliance for Europe (SAFE) hat auf der Intersolar Europe in München eine Fortschreibung der Studie „The Price of Solar“ vorgestellt.

Danach sinken die Kosten in der PV-Modulproduktion unvermindert schnell: Seit Jahresanfang 2015 konnten alle weltweit führenden Hersteller die Produktionskosten um 8 % bis 13 % reduzieren.
Im Auftrag von SAFE hat das renommierte Analystenhaus IHS die weltweiten Produktionskosten für Solarmodule seit dem Jahr 2012 untersucht. Die im April vorgelegte Studie „The Price of Solar – Benchmarking PV Module Manufacturing Cost“ ist nun mit Kostendaten zum vierten Quartal 2015 und zum ersten Quartal 2016 aktualisiert worden.
Die neuen Daten bestätigen den Trend: Alle führenden Photovoltaik-Hersteller sind weiterhin überdurchschnittlich erfolgreich bei der Kostensenkung.
Allein binnen der nun untersuchten sechs Monate sind ihre Produktionskosten zwischen einem und drei Cent (Dollar) je Watt Leistung zurückgegangen.

Kostensenkung schreitet weltweit rasant voran
Die größten Fortschritte erzielen asiatische Modulhersteller außerhalb Chinas. Auch beim Abgleich der Kostensenkungen seit Jahresanfang 2015 haben sie die Nase vorn. Die Produktionsstätten in Malaysia und Singapur konnten in diesem Frühjahr bereits 13 % günstiger fertigen als im Januar 2015.
„Die aktuellen Zahlen belegen, dass die Kostensenkung weltweit rasant voranschreitet und betriebswirtschaftlich bedingt ist“, kommentiert Holger Krawinkel, Sprecher von SAFE.
Asiatische Hersteller sind laut IHS aus drei Gründen führend: Sie nutzen die Skaleneffekte sehr großer Fertigungen, haben Zugang zu einer dichten Lieferkette vor Ort und konzentrieren sich auf wenige Produkte.
„Chinesische Hersteller nutzen diese Effekte am besten. Andere asiatische Hersteller haben das erkannt und erfolgreich adaptiert“, bewertet Holger Krawinkel die Ergebnisse.
Verbraucher und Investoren in Europa nütze das aber nichts. „In Europa bestimmt der Mindestimportpreis für chinesische Solarmodule den Marktpreis, nicht das reale Kostenniveau. Die Studie zeigt, dass diese Schere immer weiter aufreißt“, so Krawinkel.
„Das schadet der hiesigen Solar-Wirtschaft enorm und macht unsere Forderung nach einem raschen Ende für Mindestimportpreis und Importzölle umso dringlicher. Europas Solarwirtschaft braucht endlich Anschluss an den Weltmarkt.“

Hintergrund EU-Verfahren
Die EU-Kommission überprüft derzeit den im Jahr 2013 eingeführten Mindestpreis und die Importzölle für chinesische Solarzellen und -module. Die Untersuchung läuft voraussichtlich bis Frühjahr 2017; solange bleiben die Maßnahmen in Kraft.

24.06.2016 | Quelle: SAFE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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