EU-Projekt „Callia“ zielt auf grenzüberschreitende Integration erneuerbarer Energien ab

Europas Klimaschutzziele erfordern eine sichere und vollumfängliche Einbindung erneuerbarer Energien auf allen Ebenen des Stromnetzes. Eine grenzüberschreitende Leistungsübertragung findet physikalisch bisher nur auf der Höchstspannungsebene statt.

Das EU-Projekt „CALLIA“, das am 01.07.2016 gestartet ist, untersucht, inwieweit eine länderübergreifende direkte Interaktion zwischen Verteilnetzen über die reine Physik hinaus die Integration erneuerbarer Energien erleichtern kann. Ziel ist eine effizientere Einbindung dezentraler Energien sowie eine Stabilisierung des gesamteuropäischen Stromnetzes.
Dafür haben sich Netzbetreiber, Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus Deutschland, Österreich, Belgien und der Türkei zu einem multilateralen Projektkonsortium, koordiniert durch den ISC Konstanz, zusammengeschlossen.
„Offene Elektrizitätsmärkte mit direkter Interaktion zwischen Verteilnetzen zur Integration erneuerbarer Energien“ lautet der offizielle Titel des CALLIA-Projektes. Der Forschungs-Schwerpunkt leitet sich aus den Aufgaben der europäischen „Energy 2020 strategy: towards a low carbon economy“ ab.

Gemeinsam auf dem Weg zum europäischen Binnenmarkt für Strom
CALLIA untersucht, wie die Zusammenarbeit benachbarter Verteilnetzbetreiber in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Projekt entwickelt dazu die notwendige Architektur sowie ein Interface für die Interaktion bzw. den Produktaustausch zwischen den Verteilnetzbetreibern („Agentensystem“).
Ein lokaler Ausgleich erneuerbarer Energien auf Verteilnetzebene soll die Einspeisung von EE-Anlagen maximieren, die Belastung der Übergabestellen zwischen Übertragungs- und Verteilnetzen reduzieren und den Ausgleich zwischen lokalen Verteilnetzen und übergeordneten Übertragungsnetzen vereinfachen.
Die Projektergebnisse sollen sowohl in Simulationen als auch in einem Piloten der Handelsschnittstellen für Netzbetreiber validiert und dann Vorschläge zu einem regulatorischen Rahmen für die Interaktion zwischen Verteilnetzen erarbeitet werden.

05.07.2016 | Quelle: TransnetBW GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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