Solare Klimatisierung: Gebäude können mit Solarthermie auch gekühlt werden

Der Kühlbedarf in Gebäuden ist besonders hoch, wenn die Sonne intensiv scheint. Folglich befinden sich bei solarer Klimatisierung Energiebedarf und -angebot meist im Einklang. Geschlossene Kältemaschinen und offene Sorptionsverfahren zur direkten Luftkonditionierung können für ein behagliches Raumklima sorgen.

Das neue BINE-Themeninfo „Mit solarer Wärme kühlen“ stellt Konzepte und Technologien für die Klimatisierung von Gebäuden vor.
Laut einem Bericht für die EU-Kommission wird sich der Kühlbedarf in Europa zwischen 1990 und 2020 vervierfachen. In einigen Mittelmeerstaaten wird im Sommer mehr als die Hälfte des produzierten Stroms zur Klimatisierung eingesetzt. Solare Verfahren können den Strombedarf zu Spitzenlastzeiten senken und so Kosten verringern.

Geschlossene und offene Verfahren
Je nach Kühl- und Klimatisierungsaufgabe bieten sich bei der Planung von Nicht-Wohngebäuden verschiedene solarthermisch unterstützte Systeme an. Die Experten unterscheiden zwischen geschlossenen und offenen Verfahren. Geschlossene Verfahren stellen mit Ab- oder Adsorptionskälteanlagen Kaltwasser bereit, das etwa in Kühldecken genutzt wird. Offene Sorptionsverfahren konditionieren die Luft, indem sie nicht nur die Temperatur senken, sondern auch für eine angenehme Raumluftfeuchte sorgen.
Bei Anlagentechnik und Kollektorsystem müssen Größe, Eignung und Steuerung der Komponenten aufeinander abgestimmt sein. „Ein Vorteil der solarthermischen Systeme ist, dass sie flexibel mit anderen Wärmequellen wie etwa industrieller Abwärme oder Kraft-Wärme-Kopplung kombiniert werden können“, berichtet BINE.
Autoren des Themeninfos sind Experten des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung.

10.07.2016 | Quelle: BINE Informationsdienst | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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