Wacker Chemie AG erwartet nach gutem 1. Halbjahr operatives Ergebnis am oberen Ende der Prognose; Absatz von Solar-Silizium gestiegen

Die Wacker Chemie AG (München) hat im 2. Quartal 2016 ihren Umsatz sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Vergleich zum Vorquartal weiter ausgebaut. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.386,2 Millionen Euro (Q2 2015: 1.370,5 Mio. €). Das ist ein Plus von 1 Prozent.

Die im Jahresvergleich deutlich höheren Absatzmengen bei Siliconen, Polymerprodukten und Polysilizum (Solar-Silizium) seien der wesentliche Grund für diesen leichten Anstieg.

Höhere Absatzmengen und bessere Preise für Polysilizium
Die gegenüber dem Vorjahresquartal niedrigeren Preise, vor allem für Polysilizium und für Halbleiterwafer, konnte WACKER dadurch mehr als ausgleichen. Im Vergleich zum Vorquartal (1.314,3 Mio. €) ist der Umsatz um gut 5 Prozent gewachsen. Höhere Absatzmengen sowie die besseren Preise für Polysilizium haben die Umsatzentwicklung positiv beeinflusst, so das Unternehmen.
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich im 2. Quartal 2016 auf 300,0 Millionen Euro. Das sind 9 Prozent weniger als im Vorjahr (329,0 Mio. €), aber 31 Prozent mehr als im Vorquartal (228,9 Mio. €).
Für das Berichtsquartal errechnet sich eine EBITDA-Marge von 21,6 Prozent nach 24,0 Prozent im 2. Quartal 2015 und 17,4 Prozent im 1. Quartal 2016.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des 2. Quartals 2016 beträgt 110,9 Millionen Euro (Q2 2015: 187,9 Mio. €). Das entspricht einer EBIT-Marge von 8,0 Prozent (Q2 2015: 13,7 Prozent). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals beläuft sich auf 58,9 Millionen Euro (Q2 2015: 108,2 Mio. €) und das Ergebnis je Aktie beträgt 1,15 Euro (Q2 2015: 2,21 €).
Der Rückgang des EBITDA im Jahresvergleich sei maßgeblich beeinflusst von einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen im Vorjahr. Im 2. Quartal 2015 hatte WACKER Vertrags- und Lieferbeziehungen mit Kunden aus der Photovoltaik-Branche beendet. In diesem Zusammenhang waren Sondererträge von 86,7 Millionen Euro angefallen. Im Berichtsquartal hat WACKER 7,0 Millionen Euro an Sondererträgen vereinnahmt.
Bereinigt um diese Beträge sei das EBITDA im Jahresvergleich um rund 21 Prozent gewachsen. Verantwortlich dafür seien in erster Linie höhere Absatzmengen und ein gutes Kostenniveau.
Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2016 hat WACKER konkretisiert. Das EBITDA soll auf vergleichbarer Basis – also ohne Sondererträge aus Schadenersatzzahlungen sowie aus der Auflösung von Vertrags- und Lieferbeziehungen zu Solar-Kunden – um 5 bis 10 Prozent über dem Vorjahr liegen.
Nach dem guten Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr geht WACKER jetzt davon aus, dass das bereinigte EBITDA am oberen Ende dieser Spanne liegen wird. Beim Konzernumsatz rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Plus im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
„WACKER ist nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres operativ auf einem guten Kurs“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München.
„Der Absatz von Siliziumwafern war im 2. Quartal 2016 marktbedingt nach wie vor verhalten. In den Chemiebereichen und im Polysiliziumgeschäft ist die Nachfrage dagegen anhaltend hoch. Auch die im Vergleich zum Jahresbeginn spürbar besseren Preise für Polysilizium haben unseren Umsatz im Berichtsquartal positiv beeinflusst. Obwohl die Risiken für die Weltwirtschaft nach wie vor hoch sind, sind wir nach dem guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr nun zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Jahr 2016 am oberen Ende erreichen werden.“

18 Millionen Euro Anlaufkosten für Polysilizium-Produktion am Standort Charleston im US-Bundesstaat Tennessee
Ein Schwerpunkt der Investitionstätigkeit waren im Berichtsquartal die noch verbleibenden Arbeiten zur Fertigstellung des neuen Polysilizium-Standorts Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Die Inbetriebnahme der Anlagen ging von April bis Juni weiter plangemäß voran.
WACKER POLYSILICON hat im Berichtsquartal mit 272,2 Millionen Euro den Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr (261,3 Mio. €) um rund 4 Prozent gesteigert. Deutlich höhere Absatzmengen haben die im Jahresvergleich niedrigeren Preise für Polysilizium mehr als ausgeglichen.
Den Umsatz des Vorquartals (273,1 Mio. €) hat der Geschäftsbereich nahezu erreicht. Ausschlaggebend dafür waren die im Quartalsvergleich spürbar höheren Durchschnittspreise. Die Absatzmengen waren dagegen etwas niedriger als im 1. Quartal 2016, weil weniger Lagerbestände für den Verkauf zur Verfügung standen.
Das EBITDA von WACKER POLYSILICON belief sich im Berichtsquartal auf 77,7 Millionen Euro (Q2 2015: 161,4 Mio. €). Der Hauptgrund für diesen Rückgang um 52 Prozent ist der oben genannte Sondereffekt aus dem Vorjahr.
Die Anlaufkosten für die Inbetriebnahme des neuen Polysiliziumstandorts Charleston, die sich im Berichtsquartal auf rund 18 Millionen Euro beliefen, haben das Ergebnis des Geschäftsbereichs ebenfalls gemindert. Gegenüber dem Vorquartal (39,4 Mio. €) hat sich das EBITDA dagegen nahezu verdoppelt.
Für den Zeitraum April bis Juni 2016 errechnet sich für WACKER POLYSILICON eine EBITDA-Marge von 28,5 Prozent, nach 61,8 Prozent im 2. Quartal 2015 und 14,4 Prozent im 1. Quartal 2016.

Ausblick
Für das Gesamtjahr 2016 erwartet WACKER im Chemie- und Polysilizium-Geschäft Umsatzzuwächse im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.
Insgesamt erwartet WACKER im Geschäftsjahr 2016 beim Konzernumsatz einen Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hat WACKER konkretisiert. Das EBITDA soll auf vergleichbarer Basis ohne Berücksichtigung von Sondererträgen um 5 bis 10 Prozent ansteigen.

29.07.2016 | Quelle: WACKER Chemie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen