Ukraine ist auf einem guten Weg in die Energieunabhängigkeit
Deshalb arbeitet die ukrainische Politik weiter am Ziel der Energieunabhängigkeit als Mittel zur generellen politischen Unabhängigkeit von Russland. Inzwischen gibt es vielversprechende Reformen im Energiesektor.
Erneuerbaren-Ausbau noch zu schwach
Subventionen für die konventionellen Energien, die seit der Unabhängigkeit des Landes 1991 in hohem Maße gewährt wurden, sind nun stark reduziert worden. Der Konsum von Erdgas hat sich in den letzten zwei Jahren nahezu halbiert. Auch die Abhängigkeit von russischen Gasimporten wurde beendet. Doch der Ausbau der erneuerbaren Energien als entscheidende Maßnahme für mehr Energieunabhängigkeit war bis jetzt noch zu schwach, berichtet Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG-Gesetzentwurfes. Deshalb wird der Energiemix des Landes weiterhin von fossilen Brennstoffen und Atomenergie dominiert.
Ukraine erwägt Kohleausstieg bis 2050
Auch ist die Abhängigkeit von Kohle ein großes Problem: Der Kohlesektor ist für mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen der Ukraine verantwortlich. 40 % der Primärenergie des Landes ist Kohle, 30 % des Stroms werden mit Kohle erzeugt. Doch nachdem das Übereinkommen von Paris auch von der Ukraine unterzeichnet wurde, haben das Umweltministerium und sogar das als konservativ geltende Energieministerium begonnen, über einen Kohleausstieg bis 2050 zu reden.
Bau eines Photovoltaik-Kraftwerks mit 4 GW in bei Tschernobyl
Ein starkes Zeichen für den neuen politischen Blick auf den Ausbau der erneuerbaren Energien ist der Bau eines Photovoltaik-Kraftwerks mit 4 GW in der Gegend um Tschernobyl.
Im Lichte dieser neuen positiven Entwicklung der Ukraine findet im Oktober in Kiew das 8. International Forum and Exhibition on Sustainable Energy ( http://sefkyiv.com ), die größte ukrainische Konferenz für erneuerbare Energien, statt.
18.08.2016 | Quelle: Hans-Josef Fell; Bild: Activ Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH