DNR kritisiert Klimaschutz-Politik der Bundesregierung

Der Juli 2016 war im globalen Durchschnitt der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880 und der zehnte Rekordmonat in Folge. Doch während Deutschland sich international als selbsternannter Vorreiter der Energiewende feiern lasse, blieben wirksame Schritte aus, kritisiert der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR). 

„Das Umweltministerium stemmt sich zwar mit seinem Entwurf eines Klimaschutzplans gegen die Klimakatastrophe, aber die Klimakanzlerin hat scheinbar die Flinte ins Korn geworfen. Denn das Kanzleramt und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion lassen den Entwurf konsequent gegen die Wand fahren“, sagt DNR-Präsident Prof. Dr. Kai Niebert.

DNR: Merkel macht heimlich Öl- und Kohlepolitik
Interne Papiere aus dem Bundeskanzleramt belegten, dass sich die Bundesregierung nicht länger an wissenschaftlichen Fakten orientiere. In einer Stellungnahme des Bundeskanzleramts zum Klimaschutzplan heißt es, dass es keine Zielverschärfung deutscher Klimapolitik aufgrund der Erkenntnisse des Weltklimarates IPCC geben dürfe.
„Wer internationale Verpflichtungen einhalten will, braucht eine faktenbasierte Politik. Wenn Bundeskanzlerin Merkel international für Klimaschutz wirbt, aber heimlich Öl- und Kohlepolitik machen lässt, verspielt sie ihr wichtigstes Pfund – ihre Glaubwürdigkeit“, so Niebert weiter. Erforderlich seien anspruchsvolle CO2-Reduktionsziele für alle wesentlichen Sektoren, vom Verkehr über die Landwirtschaft bis zur Energiepolitik, so dass bis 2050 die CO2-Emissionen um 95 % reduziert werden. Einer Studie des DNR zufolge müssten die Anstrengungen noch deutlich erhöht werden, um die globale Erwärmung nicht über 2 Grad steigen zu lassen.

Niebert: „Merkel ist auf dem klimapolitischen ‚Trumpelpfad’“
Niebert: „Die gut fünf Millionen im DNR organisierten Bürgerinnen und Bürger werden es nicht zulassen, dass sich das Kanzleramt auf den ‚Trumpelpfad’ begibt, auf dem Dichtung und Wahrheit nicht mehr zu unterscheiden sind. Wir meinen es ernst mit der Zukunft Deutschlands und dem Klimaschutz. Sie auch, Frau Merkel?“

29.08.2016 | Quelle: Deutscher Naturschutzring (DNR) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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