Ganzheitlicher Ansatz: LEE NRW sieht Chancen der Energiewende in der Sektorenkopplung

Der Klimavertrag von Paris verpflichtet zur konsequenten Energiewende in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Bisherige Maßnahmen zielten jedoch vorwiegend auf den Stromsektor ab, obwohl die meiste Energie für Wärme und Mobilität verbraucht werde, kritisiert der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (Düsseldorf).

Der Verband sieht hier deutlichen Handlungsbedarf und fordert einen verstärkten Einsatz für den klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung in NRW.

Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich
Unter dem Motto „Klimaschutzziele erreichen – Industrie- und Wirtschaftsstandort NRW stärken“ lud der LEE NRW am 30.08.2016 zu einem Sommerempfang mit dem Schwerpunktthema Sektorenkopplung ein.
„Denken wir die Energiewende zu Ende, kann nur ein ganzheitlicher Ansatz zum Erfolg führen. Wir brauchen Anreize und Rahmenbedingungen, die verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien und moderne Technologien setzen“, sagte Andreas Lahme, Vorsitzender des LEE NRW.

Der LEE NRW hält fünf zentrale Maßnahmen für eine erfolgreiche Sektorenkopplung für erforderlich:

  • Ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien sei notwendig, um einen hohen Anteil regenerativer Energie im Stromsektor und zur Deckung der zusätzlichen Stromnachfrage im Wärme- und Mobilitätsbereich zu erreichen.
  • Es bedürfe eines kontinuierlichen Ausbaus von elektrisch geführten Heizsystemen (Wärmepumpen, E-Heizkesseln) samt Wärmespeichern. Gleichzeitig müsse in den Ballungsräumen der Aufbau effizienter Nahwärmenetze mit einer zunehmenden Einspeisung von erneuerbaren Energien einhergehen.
  • Die Elektromobilität müsse gefördert und intermodale Angebote ausgebaut werden, für die marktseitige Maßnahmen erforderlich seien.
  • Bestehende steuer- und abgabenrechtliche Hürden für eine verstärkte Verknüpfung der Sektoren müssten abgebaut werden. Abgaben für im Wärme- und Mobilitätssektor genutzten Strom müssten gesenkt bzw. höhere Abgaben und Umlagen auf fossile Brennstoffe im Wärme- und Verkehrssektor durchgesetzt werden. Hierzu sei die Einführung einer CO2-Steuer sinnvoll.
  • Gleichzeitig müsse eine gesamtkostenneutrale Dynamisierung bestimmter Preisbestandteile im Strompreis erfolgen: Durch eine Dynamisierung der Umlagen oder Abgaben etwa sollten Verbraucher dazu angehalten werden, ihren Strombedarf in Zeiten mit niedrigen Preisen zu verschieben.

„Weltweit boomen die Investitionen in Erneuerbare. Im vermeintlichen Vorreiterland der Energiewende Deutschland sind die Investitionen dagegen stark rückläufig. Wir sollten uns nicht abhängen lassen und jetzt die Chance ergreifen“, so Lahme.

31.08.2016 | Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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