Donau-Silphie schließt ökonomisch zu Mais auf

Solarthemen 478.Dank Züchtungserfolgen und neuen Anbaumethoden ist die durchwachsene Sil­phie als Energiepflanze nach Aussage des Fachverbandes Biogas (FVB) eine wirtschaftliche Alternative zu Mais geworden.

Seit Mitte August läuft die Anlage der Stadtwerke Senftenberg, die in das dortige Fernwärmesystem einspeist. Gleich an den ersten Tagen habe die Anlage dank der kräftigen Sonneneinstrahlung ihre Maximalleistung von 4,5 Megawatt erreicht, berichtet der Geschäftsführer der Ritter XL Solar GmbH, Rolf Meißner. Schon nach zehn Tagen in der zweiten Augusthälfte seien 340 Megawattstunden und somit fast ein Zehntel des prognostizierten Jahresertrags ins Fernwärmenetz eingespeist worden. Stolz ist Meißner vor allem auf die gleichmäßige Durchströmung des gesamten Kollektorfeldes. Die 14 über die Anlage verteilten Sensoren hätten bei den Standard-Betriebstemperaturen von 90 bis 100 Grad lediglich eine Abweichung von 0,3 bis 0,5 Grad Celsius gezeigt. Die Senftenberger Anlage läuft zwar nach dem Ritter-Prinzip mit reinem Wasser, ist allerdings vom Fernwärmenetz über Wärmetauscher hydraulisch entkoppelt. Das Fernwärmewasser sei nicht rein genug gewesen und hätte sonst getauscht werden müssen, begründet Meißner diese Konstruktion. Eine Besonderheit sei die hohe Flexibilität, mit der die auf einer ehemaligen Deponie platzierte Anlage an eine Ringleitung der Stadtwerke angebunden ist. Wenngleich sie normalerweise in den Vorlauf des Fernwärmenetzes einspeist, kann sie aber auch in den Rücklauf einspeisen, wenn morgens oder abends bei geringer Sonneneinstahlung und ungünstigem Einstrahlwinkel die notwendige Temperatur für eine Einspeisung in den Vorlauf nicht erreicht wird. Diese Umschaltoption sei regelungstechnisch keineswegs trivial, macht Meissner deutlich, da im Vorlauf ein viel höherer Druck als im Rücklauf herrsche. Am 23. September soll die Anlage offiziell eingeweiht werden. Text: Guido Bröer Foto: FNR / Zdenka Hajkova

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