Kombivergütung ins EEG

Solarthemen 478. Der Präsident der Energy Watch Group und ehemalige energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef-Fell, bringt erneut eine Förderung für virtuelle Kombikraftwerke ins Gespräch, die 100-prozentigen Regenerativstrom bedarfsgerecht zur Verfügung stellen.

Bereits im Zuge der EEG-Novelle hatte Fell diesen Vorschlag zu lancieren versucht, allerdings ohne Erfolg. Er setzt auf eine Doppelstrategie: Stromanbieter, die Ihre Kunden als Vollversorger mit einem Mix von 100 Prozent erneuerbaren Energien beliefern, sollen vollständigen Eigenversorgern gleichgestellt und von der EEG-Umlage befreit werden. Zugleich beziehungsweise alternativ schlägt Fell einen neuen Vergütungssatz von 10 Cent pro Kilowattstunde über 20 Jahre für Regenerativstrom vor, der durch eine Kombination von Erzeugern, flexiblen Verbrauchern und Speichern einem Standard-Last-Profil entspricht. Dies müsse vollständig, ganzjährig und viertelstundengenau garantiert werden, betont Fell. Die auf den letzten Metern der EEG-Novelle ergänzte Verordnungsermächtigung für Innovationsausschreibungen ab 2018, die ebenfalls Kombikraftwerke anreizen soll, sieht Fell kritisch. Sie gehe zwar in die richtige Richtung, mache aber einen Fehler: Das Ausschreibungsverfahren verhindere aufgrund des Kostendrucks jegliche Innovation und Investitionen in Forschung und Entwicklung. Text: Guido Bröer

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