VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel: Solar-Industrie investiert weiter kräftig, vor allem in Asien

Solarstrom ist wettbewerbsfähig geworden. Dies führt zu kontinuierlich wachsenden Investitionen in Produktionsequipment – davon profitieren auch die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland.

Die Auftragseingänge zeigen seit vier Quartalen in Folge einen wachsenden Markt, der im zweiten Quartal 2016 ein Verhältnis von Bestellungen zu ausgelieferten Anlagen („Book-to-Bill“) von 1,6 erreichte, berichtet VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
Im zweiten Quartal 2016 verbuchten die Maschinen- und Anlagenhersteller in Deutschland ein Umsatzplus von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Vorquartal (Januar bis März 2016) wuchs der Umsatz um 55 Prozent. Die Erlöse des ersten Halbjahres zusammen mit der Umsatzerwartung für das dritte Quartal erreichen schon 92 Prozent des kompletten Jahresumsatzes 2015.

Aufträge kommen überwiegend aus dem asiatischen Raum
„Die hohe Investitionstätigkeit der Solarzellen-Hersteller in den Ausbau bestehender und neuer Produktionskapazitäten hält an, die Produktion ist ausgelastet. Aufträge kommen überwiegend aus dem asiatischen Raum“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

Asien bringt größtes Geschäft
Die Exportquote deutscher Photovoltaik-Zulieferer liegt auf dem Rekordwert von 95 Prozent. Das Brot- und Buttergeschäft liegt nach wie vor in Ostasien, der von dort stammende Anteil am Gesamtumsatz belief sich im zweiten Quartal 2016 auf 68 Prozent.
Einen hohen Anteil konnten auch die USA verbuchen: 22 Prozent der Umsätze im zweiten Quartal 2016 wurden jenseits des Atlantiks erzielt.
Deutschland bleibt mit einem Umsatzanteil von 6 Prozent Spitzenreiter innerhalb Europas, die anderen europäischen Länder verbuchten zusammen 4 Prozent der Umsätze.
Umsatzstärkstes Segment im zweiten Quartal 2016 war für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau abermals das Produktionsequipment für die Solarzelle (60 Prozent), gefolgt von Equipment zur Poly-Silizium-, Ingot- und Wafer-Fertigung mit 21 Prozent, sowie Anlagen für das kristalline Backend – die Modulproduktion (14 Prozent). Produktionslösungen für die Dünnschicht-Photovoltaik machten nur 5 Prozent aus.

Auftragseingang entwickelt sich überaus dynamisch
Grund zur Freude bereitet die Entwicklung des Auftragseingangs insgesamt. Seit vier Quartalen steigen die Auftragseingänge nun schon kontinuierlich. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte eine Erhöhung um 23 Prozent verbucht werden. Im Vergleich zum Vorquartal ist der Auftragseingang sogar um 47 Prozent gestiegen.
Die regionale Zuordnung hat im zweiten Quartal einen extremen Asienschwerpunkt mit 89 Prozent, während USA und Europa gleichauf bei 4 Prozent liegen und Deutschland abgeschlagen nur auf magere 2 Prozent kommt.

Effizienzsteigernde Technologien für kristalline Anwendungen etablieren sich weiter
„Die Auftragslage war auch im zweiten Quartal 2016 sehr positiv. Wir sehen für die nächsten Monate eine weiterhin positive Entwicklung der Auftragseingänge und Umsätze. Effizienzsteigernde Technologien für kristalline Anwendungen etablieren sich weiter (PERC, PERT, etc.).  Kristalline Solarzellenhersteller setzen zunehmend auch auf die Heterojunction-Technologie, die höchste Effizienzen verspricht. Viele bestehende Anlagen werden mit effizienteren Technologien aufgerüstet“, betont Dr. Jutta Trube, Leiterin von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
Die Auftragsreichweite der Photovoltaik-Maschinenbauer erreichte im zweiten Quartal dieses Jahres 6,5 Produktionsmonate und liegt damit etwas über dem Wert des Gesamt-Maschinenbaus (5,8 Monate im Februar 2016).

13.09.2016 | Quelle: VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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