Germanwatch: Ver.di-Studie eröffnet konstruktiven Dialog zum sozialverträglichen Kohleausstieg
Die im Auftrag der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erstellte Studie zeige, dass sich hier ein wichtiger Akteur auf einen konstruktiven Dialog einlasse, wie ein Kohleausstieg sozialverträglich gelingen kann.
Germanwatch kritisiert allerdings, dass die berechneten Szenarien für einen Ausstieg bis zum Jahr 2040 und insbesondere 2050 und „nach 2050“ nicht dazu geeignet seien, die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen.
„Ver.di zeigt mit dieser Studie eindrucksvoll, dass Interessenvertretung nicht einfach Besitzstandswahrung bedeuten muss“, kommentiert Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
„So sehr wir einen ambitionierten Ausstiegspfad für die Kohle brauchen, so sehr haben wir auch Verantwortung für die Beschäftigten und die betroffenen Regionen. Ein die Klimaschutzziele erreichender Ausstieg muss politisch begleitet werden, um einen unkontrollierten Zusammenbruch der Branche zu verhindern. Das zeigt zum Beispiel die angekündigte Schließung von Steinkohlekraftwerken der STEAG mit einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen.“
Der Ausstieg aus der Kohle sei notwendige Bedingung zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele. Auf diesem Weg sei eine handlungsfähige und kohärente Politik ebenso nötig wie eine weitsichtige, aber durchsetzungsstarke Interessenvertretung einerseits der Beschäftigten und Regionen sowie andererseits des öffentlichen Guts Klima.
„Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag von ver.di der Bundesregierung den notwendigen Rückenwind bringt, die notwendigen Beschlüsse zum Kohleausstieg im Klimaschutzplan zu verankern und den Dialog zu organisieren“, so Bals.
Das von ver.di beauftrage Enervis-Gutachten gibt es hier zum Download als PDF.
16.09.2016 | Quelle: Germanwatch e.V.; Bild: Stodtmeister, Wikimedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH