Energiepreis-Monitor: Deutsche Energiepreise im Sommer 2016 gefallen

Die Energiekosten für Deutschlands Verbraucher sind in diesem Sommer erstmals seit Ende vergangenen Jahres wieder deutlich gefallen. Auf ein Minus von 1,2 Prozent im Juli folgte ein Rückgang um 0,9 Prozent im August. Dies ergibt die jüngste Auswertung der European Climate Foundation (ECF).

Damit sei ein Teil des Wiederanstiegs wettgemacht, den es im ersten Halbjahr angesichts deutlich steigender Kurse an den Rohölmärkten gegeben hatte, heißt es in der Pressemitteilung.

Verbraucherpreise für Kraftstoffe sanken um 1,6 %
Auch im August gab es zeitweise wieder deutlich höhere Rohölpreise. Dies wurde allerdings dadurch aufgefangen, dass der Wechselkurs des Euro deutlich stieg und Importe dadurch günstiger wurden. Entlastend für die Verbraucher wirkte zudem, dass der Deckungsbeitrag für die Mineralölwirtschaft deutlich fiel.
Alles in allem sanken die durchschnittlichen Verbraucherpreise für Kraftstoffe um 1,6 %, für Diesel sogar um 2,3 % gegenüber Juli. Kraftstoffe machen mit gut einem Drittel den größten Teil der Energierechnung der Verbraucher in Deutschland aus.

Heizöl, Zentralheizung und Fernwärme günstiger geworden
Noch stärker (um durchschnittlich 2,8 %) fielen im August die Preise, die Verbraucher in Deutschland für Heizöl zahlen mussten. Auch hier ist damit ein Teil des Anstiegs vom ersten Halbjahr wettgemacht. Erneut günstiger geworden ist im Sommer auch die Nutzung von Zentralheizung und Fernwärme. Von Juli auf August fielen die Preise um durchschnittlich 0,5 Prozent. Anders als bei den Kraftstoffen setzt sich hier somit ein steter Trend zu spürbar sinkenden Kosten fort, der bereits 2013 einsetzte und sich seit Anfang 2015 verstärkt hat.
„Angesichts des geringeren Heizbedarfs ergeben sich für die Verbraucher entsprechend hohe Rückzahlungen auf die bereits gezahlten Abschläge“, so die ECF. Insgesamt bezahlten Verbraucher in Deutschland nun 15,9 Prozent weniger für Zentralheizung und Fernwärme als Anfang 2013.

Gaspreise weniger stark gesunken; Strompreise stabil
Gefallen sind auch die Preise für Gas – allerdings deutlich weniger spürbar: um 0,2 Prozent von Juli auf August. Gänzlich stabil blieben im August schließlich die Strompreise. Auch hier hatte es in den ersten Monaten des Jahres leichte Rückgänge gegeben.
„Etwas nachgelassen hat angesichts der Verteuerung im ersten Halbjahr der entlastende Beitrag, der von der Energiepreis-Entwicklung auf die allgemeine Inflation in Deutschland ausgeht“, so die ECF. Wären die Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten stabil geblieben, wäre die Jahres-Teuerung um gut 0,6 Prozentpunkte höher ausgefallen, als es tatsächlich der Fall war. So mussten die deutschen Verbraucher für ihre Lebenshaltung im August nur 0,4 % mehr veranschlagen.

20.09.2016 | Quelle: European Climate Foundation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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