Agro-Photovoltaik Pilotanlage eingeweiht

Sukzessive Montage der Modulreihen.
Solarthemen 480. Eine Agrophotovoltaik-Pilotanlage ist jetzt auf Ackerflächen der Demeter-Hofgemeinschaft Heggelbach eingeweiht worden.

Unter einer besonders hoch aufgeständerten Freiflächensolaranlage mit einem Drittelhektar Ausdehnung wollen die Bio-Landwirte ackern und die Erträge mit denjenigen von einem benachbarten Versuchsfeld vergleichen. Die Idee des Doppelnutzens von landwirtschaftlichen Flächen geht auf den Institutsgründer des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), Adolf Götzberger, zurück. Schon 1981 hatte er dazu einen Fachartikel veröffentlicht. Der Abstand zwischen den Stützen der Photovoltaikanlage wurde in der Breite mit 19 Metern eben so wie die Lichte Höhe von 5 Metern ausreichend groß dimensioniert, um mit gängigen Landmaschinen darunter arbeiten zu können. 95 Prozent der Fläche unter der APV-Anlage sollen damit weiter für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Die bifacialen Module mit insgesamt 194 kW sind deutlich lichter angeordnet als bei normalen Freiland-Solarparks, so dass auf der rein energetischen Seite mit etwas geringeren Flächenerträgen zu rechnen ist. Die Erträge will die Hofgemeinschaft vorrangig selbst nutzen. Überschüsse werden von den Elektrizitätswerken Schönau abgenommen. Die Versuchsanlage wird außerdem von der BayWa r. e., dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), der Universität Hohenheim sowie dem Regionalverband Bodensee-Oberschwaben unterstützt. Koordiniert werden die Forschungen am ISE. Dessen heutiger Institutsleiter Eicke Weber sagt: „Angesichts des dynamischen, weltweiten Wachstums der Photovoltaik im letzten Jahrzehnt und dem damit verbundenen steigenden Flächenbedarf für PV-Anlagen, erlauben innovative Konzepte wie die Agrophotovoltaik eine Doppelnutzung agrarischer Flächen und helfen so dem weiteren, raschen Umbau des globalen Energiesystems“. Text: Guido Bröer Foto: Fraunhofer ISE

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