China erwägt deutliche Kürzung der Photovoltaik-Einspeisevergütung für 2017

Die nationale chinesische Energiebehörde (NEA) will die Solarstrom-Einspeisevergütung (FIT) im kommenden Jahr deutlich senken. Die Information wurde am 29.09.2016 über zahlreiche chinesische Medien verbreitet, sei jedoch noch „inoffiziell und ein Entwurf“.

Demnach soll die Vergütung für PV-Freiflächenanlagen in den westlichen Provinzen von 0,12 auf 0,08 US-Dollar sinken (minus 37 %), in den Regionen Peking, Tianjin und einigen Bezirken in Qinghai, Xinjiang and Gansu von 0,13 auf 0,10 USD (-25 %) und in Ostchina von 0,15 auf 0,11 USD (-23 %).
Überraschend ist, dass auch die FITs für dezentrale Solarstrom-Anlagen, welche die NEA eigentlich stärker fördern wollte, sinken sollen: in Region 1 um 52 %, in Region 2 um 40 %, und in Region 3 um 28 %.

Solarstrom-Rekordgebote in Abu Dhabi, Chile und Mexiko könnten eine Rolle spielen
Einer der Gründe für diese Kürzung könnte sein, dass in der jüngsten „Top Runner“-Ausschreibung Preise erzielt wurden, die deutlich unter der Einspeisevergütung lagen, erklärt Frank Haugwitz von der Asia Europe Clean Energy (Solar) Advisory Co. Ltd. (AECEA).
Nach dem massiven Zubau im Jahr 2016 wird die FIT-Kürzung künftig voraussichtlich zu niedrigeren Installationszahlen führen. Auch die Rekordgebote in letzter Zeit in anderen Teilen der Welt, insbesondere in Abu Dhabi, Chile und Mexiko, könnten dabei eine Rolle spielen.
In welchem Ausmaß technologische Fortschritte die Kürzungen auffangen können, sei noch offen, so Haugwitz, der wesentlich geringere Renditen für Projektentwickler erwartet.
Die chinesische Photovoltaik-Nachfrage werde 2017 wesentlich unter der diesjährigen liegen, und Hersteller sowie Projektentwickler müssten mehr als zuvor über die Grenzen Chinas hinaus schauen.

29.09.2016 | Quelle: AECEA; Bild: Clenergy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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