Klimaforscher Schellnhuber fordert unmittelbaren Kohleausstieg

Der Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, hat bei der ZEIT KONFERENZ Energie & Klimaschutz einen unmittelbaren Ausstieg aus der Kohlekraft gefordert:

„Deutschland ist in einer sehr schizophrenen Situation, wir haben sehr viel richtig gemacht, aber jetzt scheint es, als fehle uns nach Paris der Punch“, warnte Schellnhuber. „Es muss der unmittelbare Kohleausstieg stattfinden, sonst werden wir auf der internationalen Bühne nicht ernstgenommen.“
Schellnhuber begrüßte das Signal von Paris und die Ergebnisse der UN-Klimakonferenz, mahnte aber: „Paris ist nicht ehrgeizig genug.“ Auch bei 1,5 bis 2 Grad Erderwärmung seien gravierende Klimafolgen nicht ausgeschlossen. „Selbst mit Umsetzung der Klimaziele sind wir im Risikobereich.“
Nun sei es notwendig, mit „Hochgeschwindigkeit gesellschaftliche Veränderungen“ umzusetzen, schon alleine wegen der nachfolgenden Generation.

„Alles was wir brauchen, ist der politische Wille“

Bei der Veranstaltung in Berlin zeigte sich der Wissenschaftler persönlich betroffen: „Ich trage die Last des Wissens.“ An manchen Tagen wache er auf und sei verzweifelt, an anderen Tagen glaube er, „wir schaffen das“. Wirtschaftskraft, Intelligenz und Technologie seien heute vorhanden, um den Klimawandel zu bekämpfen. „Alles was wir dazu brauchen, ist der politische Wille.“
Neben Hans Joachim Schellnhuber diskutierten weitere hochkarätige Experten bei der ZEIT KONFERENZ Energie & Klimaschutz über aktuelle klimapolitische Maßnahmen und Entwicklungen. Im Zentrum standen die Chancen und Herausforderungen, die sich aus den Beschlüssen des UN-Klimagipfels in Paris für Wirtschaft und Politik ergeben.

03.10.2016 | Quelle: DIE ZEIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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