Solarinitiative Nürnberg: Niedrige Photovoltaik-Modulpreise machen Netzeinspeisung wieder attraktiv

Die derzeit niedrigen Solarmodul-Preise bieten einen Anreiz für Investitionen in Photovoltaik-Anlagen. Selbst Anlagen, die den erzeugten Solarstrom vollständig ins Netz einspeisen und dafür EEG-Vergütung erhalten, könnten sich wieder rechnen, berichtet die Solarinitiative Nürnberg.

Sie empfiehlt daher, Dachflächen großzügig mit Solarmodulen zu belegen. Je nach Projekt und Finanzierung ergäben sich Eigenkapital-Renditen zwischen 3 % und 10 %.

Eigenstromkonzepte führten zu kleineren Anlagen
Unter den Rahmenbedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hatten Anlagenbetreiber ursprünglich auf die Netzeinspeisung von Solarstrom gesetzt. Die Einspeisevergütung gewährte die notwendige Sicherheit und galt als wirtschaftlich attraktives Förderinstrument.
2012 wurde die Förderung jedoch drastisch gekürzt, und die Reduktion der Anlagenkosten konnte nicht mehr mit der Degression der Vergütungssätze Schritt halten. Ein Lösungsansatz waren deshalb Eigenversorgungs-Konzepte. Tatsächlich konnte damit günstig erzeugter Solarstrom oftmals teuren Netzbezugsstrom ersetzen. Die Anlagen wurden zunehmend auf den Bedarf vor Ort ausgelegt und Dachflächen oft nur teilweise mit Solarmodulen belegt.

Eigenverbrauch kann mit Solarstrom-Speichern erhöht werden
„Eigenversorgung ist auch heute das Gebot der Stunde“, sagt der Solar-Berater Oskar Wolf. Allerdings werde die Eigenversorgung durch komplizierte gesetzliche Regelungen erschwert und durch EEG-Umlagen belastet. Dennoch sei es sinnvoll, den Solarstrom vorrangig dort zu verbrauchen, wo er erzeugt wird, am besten mit Hilfe von netzdienlichen Energiespeichern. „Worauf wir aber als Solarinitiative Nürnberg dringend hinweisen: Verschenken Sie keine sinnvoll nutzbare Dachflächen!“

Preise für Solarmodule stark gefallen
Seit dem Frühsommer sind die Preise für Solarmodule aufgrund eines Überangebots auf dem Weltmarkt stark gefallen. Der reine Modulpreis auch bei deutschen Produkten liegt bereits unter 50 Eurocent pro Watt bzw. 500 Euro pro Kilowatt. Auch wenn der wirtschaftliche Vorteil der Photovoltaik sich nach wie vor in erster Linie aus der Höhe der Eigenversorgung ergibt, lohnten sich auch Anlagen, die den erzeugten Solarstrom überwiegend oder sogar vollständig ins Netz einspeisen, betont die Solarinitiative Nürnberg. Hinzu komme, das Finanzierungen momentan so günstig wie nie sind.

Tipp: Anlage noch dieses Jahr errichten
Stefan Seufert, Berater der Solarinitiative Nürnberg, empfiehlt: „Bauen Sie Ihre PV-Anlage noch in diesem Jahr, nehmen Sie diese dann Anfang nächsten Jahres in Betrieb. So profitieren Sie von 21 garantierten Förderjahren. Die EEG-Förderung wird gesetzlich für 20 Jahre zuzüglich den Monaten des Inbetriebnahme-Jahres gewährt. Die Vergütungssätze werden zum Jahresanfang 2017 noch in der aktuellen Höhe Bestand haben.“

07.10.2016 | Quelle: Solarinitiative Nürnberg;  Bild: iKratos Solar- und Energietechnik GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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