Deutschlands erste Effizienzhaus Plus-Siedlung feiert Richtfest; Solarstrom, Energiespeicher und Elektromobilität kombiniert

Am 06.10.2016 fand das Richtfest für die Effizienzhaus Plus-Siedlung Hügelshart bei Augsburg statt. Sie gilt als Deutschlands erste nach den Kriterien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bau erstellte Effizienzhaus Plus-Siedlung.

Das Bauprojekt der asset Grundbesitz- und Vermögensverwaltung GmbH in Kooperation mit der BayWa AG stehe exemplarisch für die Serienreife von energieeffizienter, wohngesunder und gleichzeitig wirtschaftlicher Bauweise, berichtet die BayWa r.e. renewable energy GmbH (München).

Mehr Energie wird produziert als verbraucht
Die 13 Hauseinheiten, neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften, produzieren jeweils mehr Energie, als deren Bewohner im Jahresdurchschnitt verbrauchen.
„Mit der Siedlung zeigen wir, dass eine energieeffiziente Bauweise wirtschaftlich möglich ist“, sagte Bernhard Jakob, Geschäftsführer der asset GmbH. „Unser Konzept in Hügelshart lässt sich gut auf andere Hausprojekte übertragen und unterstützt Gemeinden dabei, ihre Klimaziele zu erreichen. Die asset GmbH wird in Kürze weitere Häusertypen im Effizienzhaus Plus-Standard auf den Markt bringen. Wir arbeiten derzeit auch daran, das Konzept der Energiehaus Plus-Siedlung auf Mehrfamilienhäuser zu übertragen.“

Elektroauto kann direkt am Haus aufgeladen werden
Mit einer Energieautarkie von rund 70 Prozent seien die Häuser zukunftssicher, betonte Steffen Mechter, Leiter Strategische Geschäftsentwicklung bei der BayWa. „Der hauseigene Energieüberschuss ermöglicht es beispielsweise, ein Elektroauto direkt am Haus aufzuladen. Die Energie für die Elektromobilität stammt dank des intelligenten Energiemanagements aus der regenerativen Energieversorgung der Photovoltaik-Anlage und ist nachhaltig produziert.“

Solarstrom wird in Lithium-Ionen-Batterien gespeichert
Das Konzept für die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern stammt von der BayWa r.e. Mit 44 Solarmodulen und einer Gesamtleistung von 12,32 kWp kommen die Einfamilienhäuser auf einen jährlichen Solarstrom-Ertrag von rund 14.248 kWh. Die 28 Module der Doppelhaushälften mit 7,84 kWp erzeugen rund 8.676 kWh pro Jahr.
Gespeichert wird die Energie in einer Lithium-Ionen-Batterie und, in Wärme umgewandelt, in einem thermischen Wasserspeicher. Das hauseigene Energie-Monitoring steuert alle Anlagenkomponenten automatisch. Aber auch der Nutzer selbst kann durch sein Verhalten den Autarkiegrad positiv beeinflussen. Gleichzeitig liefert das Energiemonitoring wichtige Daten für die Weiterentwicklung des Effizienzhauses.

Wärmeerzeugung erfolgt mit Luft-Wasser-Wärmepumpe
Herzstück der Wärmeerzeugung ist eine Kombination aus Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie und thermischem Wasserspeicher. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die vorrangig mit Strom aus der Photovoltaik-Anlage betrieben wird, erwärmt das Wasser im Speicher für die Heizungsanlage.
Da der Solarstrom nicht durchgängig verfügbar ist, wird die Wärme auch über ein System aus Heizkreispuffer- und Batteriespeicher erzeugt. Das Warmwasser wird ebenfalls mit Hilfe der Wärmepumpe erzeugt und in einem Speicher mit 235 Liter bevorratet.

11.10.2016 | Quelle: BayWa r.e. renewable energy GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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