EU ProSun: 150 Handwerksbetriebe und SolarWorld-Partner sprechen sich für Antidumping-Maßnahmen aus

Die von der Industrieinitiative EU ProSun (Brüssel) vertretenen europäischen Solar-Hersteller haben für ihren Einsatz gegen chinesisches Dumping jetzt auch Unterstützung von hunderten Installationsbetrieben bekommen, so EU ProSun.

EU ProSun habe am 13.10.201 eine Liste von 150 Handwerksbetrieben an die Europäische Kommission geschickt, die sich ausdrücklich für Antidumping-Maßnahmen ausgesprochen haben.
„Ohne fairen Wettbewerb kann man nicht arbeiten“, so Hans Jörg-Heinrich (Elektro Heinrich, Schiltach), „das gilt im Handwerk wie auch in der Industrie. Wir brauchen gute Produkte und verlässliche Rahmenbedingungen für den Ausbau der Solarenergie, kein staatlich finanziertes Dumping.“
Zusätzlich habe der Fachpartnerbeirat der SolarWorld AG (Bonn), der allein 800 unabhängige Installationsfirmen aus Deutschland vertrete, sich an die EU-Kommission gewandt: „Dumping hilft niemandem. Kurzfristige Mitnahmeeffekte werden durch Verlust von Angebotsvielfalt und Verunsicherung von Kunden am Ende teuer bezahlt“, so die Vertreter des Beirates in einem aktuellen Schreiben. Europaweit seien über 1.300 Installationsbetriebe dem Fachpartnernetzwerk angeschlossen.

Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun: „Hier geht es um fundamentale Wettbewerbsregeln“
„Wenn jetzt erneut von Importeuren oder dem Verband Solar Power Europe eine Beendigung der Antidumpingmaßnahmen gefordert wird, ist das an Zynismus kaum zu überbieten“, sagt Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun.
„Hier geht es um fundamentale Wettbewerbsregeln. Dann kann man auch gleich fordern, bei der Olympiade die Dopingkontrollen wegzulassen.“
Das Argument, die Mindestpreise für chinesische Importe würden den Zubau von Solarstromanlagen in Europa hemmen, lässt EU ProSun nicht gelten.
„Wir haben seit Juli in Europa einen Modulpreisverfall von rund 20 Prozent erlebt, ohne dass deswegen der Markt gewachsen wäre. Grund für die Investitionszurückhaltung sind nicht die Preise sondern politische Instabilitäten. Immer mehr Mitgliedsstaaten haben Förderungen gekürzt und sogar Abgaben auf Solarstrom eingeführt. Hinzu kommt, dass durch restriktive Ausschreibungsverfahren der Zubau künstlich begrenzt wird“, so Nitzschke.
Selbst die chinesische Regierung habe zuletzt öffentlich klargestellt, dass nicht die Mindestpreise sondern vielmehr politische Einschnitte in der EU für den Rückgang der europäischen Solar-Nachfrage verantwortlich seien.
„Die europäische Solar-Branche sollte sich lieber geschlossen für bessere Rahmenbedingungen und klare Regeln einsetzen, anstatt dass sich ein Teil daran abarbeitet, das internationale Handelsrecht außer Kraft zu setzen und damit die heimische Industrie aus dem Markt zu treiben“, so Nitzschke abschließend.

13.10.2016 | Quelle: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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