Speicherung von erneuerbaren Energien: Kopernikus-Projekt „Power-to-X“ gestartet

Am 13.10.2016 startete das Großprojekt

Power-To-X“ als eines von vier zur Förderung ausgewählten „Kopernikus-Projekte für die Energiewende“. Die RWTH Aachen, das Forschungszentrum Jülich und die DECHEMA koordinieren das Vorhaben, das sich mit der Speicherung und Nutzung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen durch Umwandlung in stoffliche Energieträger und chemische Produkte befasst.
Innerhalb von zehn Jahren sollen neue technologische Entwicklungen bis zur industriellen Reife gebracht werden.
„Wir müssen Antworten auf die grundlegenden Fragen der Energiewende finden, sonst wird sie nicht gelingen. Wie wir die Energie speichern, die aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, ist eine dieser Fragen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Auftaktveranstaltung im Forschungszentrum Jülich.

BMBF fördert Power-To-X in der ersten Phase mit 30 Mio. Euro
„Deswegen haben wir die Kopernikus-Projekte ins Leben gerufen. Power-to-X bringt Wissenschaft, Industrievertreter, Energieversorger und Bürgervereine zusammen, damit wir in fünf bis zehn Jahren Lösungen für die Speicherfrage haben, die sich im großen Maßstab umsetzen lassen.“ Das BMBF fördert Power-To-X (P2X) in der ersten von insgesamt drei geplanten Entwicklungsphasen mit 30 Millionen Euro.
Mit P2X-Technologien wird Strom aus erneuerbaren Quellen elektrochemisch in Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid und Synthesegas umgewandelt. Diese stofflichen Ressourcen müssen anschließend effizient gespeichert und verteilt und in Endprodukte wie Brenn- und Treibstoffe, Chemieprodukte oder Kunststoffe umgewandelt werden.

Auch Industriepartner bringen Forschungsleistungen ein
Die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich arbeiten im Rahmen der Jülich Aachen Research Alliance (JARA) in der Sektion JARA-ENERGY bereits seit einigen Jahren auf diesem Gebiet zusammen. Zudem gibt es Verzahnungen zwischen den beiden in JARA vertretenen Institutionen und der DECHEMA.
Insgesamt sind 17 Forschungseinrichtungen, 26 Industrieunternehmen sowie drei zivilgesellschaftliche Organisationen an dem Projekt P2X beteiligt. Zusätzlich zur Förderung durch das BMBF bringen Industriepartner Forschungsleistungen im Umfang von weiteren 8,3 Millionen Euro ein. Mit P2X soll ein Forschungsverbund aufgebaut werden, der bestehende Großprojekte und die vorhandene Infrastruktur mit einbezieht und Schnittstellen zur Industrie ausbaut.

Chemikalien zur Verwendung als Energiespeicher oder Kraftstoff
„Im Rahmen des Kopernikus-Projektes P2X erforschen wir eine vollkommen neue Wertschöpfungskette mit CO2 als Ausgangsstoff zur Synthese energiereicher Chemikalien zur Verwendung als Energiespeicher oder Kraftstoff“, erläutert Prof. Rüdiger A. Eichel, Direktor des Jülicher Instituts für Energie- und Klimaforschung.

14.10.2016 | Quelle: Forschungszentrum Jülich | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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