enercity integriert erneuerbare Energien mit innovativer Speichertechnologie

Um das Potenzial der erneuerbaren Energien bestmöglich zu nutzen, muss das Energiesystem flexibler werden. Die Herausforderung besteht darin, die unstete Stromeinspeisung aus Wind- und Solarenergie abzufedern und temporäre Überschüsse effizient zu nutzen.

Bei einem Besuch des enercity-Standorts Herrenhausen am 21.11.2016 ließ sich der niedersächsische Energieminister Stefan Wenzel erläutern, wie dies konkret gelingen kann.
„Lösungen wie der Fernwärmespeicher, das virtuelle Kraftwerk oder der kommende Batteriespeicher zeigen, dass sich Herrenhausen zu einem interessanten Innovationsstandort entwickelt. An diesem alten Kraftwerksstandort wird die Energiewende plastisch. Hier entstehen wirksame Lösungen, die zum Gelingen der Energiewende beitragen“, sagte Wenzel.

Ersatzteil-Batterielager als netzdienlicher Stromspeicher
Im Rahmen einer Kooperation mit Mercedes Benz Energy, einer hundertprozentigen Tochter der Daimler AG, hat enercity in diesem Jahr mit dem Bau eines neuen Batteriespeichers begonnen. Die Besonderheit: Es handelt sich um ein Ersatzteillager für elektromobile Batteriesysteme.
Rund 3.000 der für die aktuelle smart electric drive Fahrzeugflotte vorgehaltenen Batteriemodule werden in Herrenhausen zu einem Stationärspeicher gebündelt. Mit einer Speicherkapazität von 17,5 MWh sei die Anlage eine der größten Europas, betont enercity. Durch die Vermarktung der lagernden Speicherleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung (PRL) leiste das Geschäftsmodell einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität.
Bei zunehmenden Schwankungen der Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien, wie Wind und Sonne, dienen solche Speicher zur Ausregelung einer konstant zu haltenden Netzfrequenz. Sie gleichen Energieschwankungen nahezu verlustfrei aus – eine Aufgabe, die derzeit überwiegend fossile Kraftwerke übernehmen. Mit Inbetriebnahme wird der 15-MW-Batteriespeicher ununterbrochen netzgekoppelt arbeiten. Für die Vermarktung des Speichers auf dem PRL-Markt ist enercity verantwortlich.

Zyklisieren der Akkus erfolgt automatisch
Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung ein regelmäßiges, schonendes Be- und Entladen. Andernfalls kommt es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann. Neben den Lagerkosten bedeutet die klassische und potenziell langjährige Ersatzbatterielagerung also einen recht hohen Betriebsaufwand, betont enercity. Diesen Aufwand umgehen die Partnerunternehmen durch ihren innovativen Ansatz: Der stets schwankende Regelleistungsbedarf des Netzes sorge automatisch für das erforderliche Zyklisieren der Akkus.

23.11.2016 | Quelle: Stadtwerke Hannover AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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