Pumpspeicher auf dem Meeresgrund

Solarthemen 484. Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) ent­wi­ckelt ein neues Pumspeichersystem, das auf dem Meeresgrund eingesetzt werden soll. Ein Modell wird im Bodensee getestet.

Erfunden haben das System Horst Schmidt-Böcking von der Frankfurter Goethe-Universität und Gerhard Luther von der Universität Saarbrücken. Das IWES entwickelt das System im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekt StEnSea (Stored Energy in the Sea). Am 9. November wurde der Prototyp im Maßstab 1:10 mit rund drei Metern Druchmesser vor dem Ufer in Überlingen in 100 Meter Tiefe abgelassen, um ihn für vier Wochen zu testen. „Auf dem Meeresboden installierte Pumpspeicherkraftwerke können in großen Wassertiefen den hohen Wasserdruck nutzen, um mit Hilfe von Hohlkörpern Stromenergie speichern zu können«, erläutert Horst Schmidt-Böcking, emeritierter Professor der Universität Frankfurt. Mit Strom werde über eine Elektropumpe Wasser aus der Kugel herausgepumpt. Um wieder Strom zu gewinnen, durchströme Wasser eine Turbine in die leere Kugel hinein „Mit den Ergebnissen des Modellversuchs wollen wir zunächst geeignete Standorte für ein Demonstrationsprojekt in Europa genauer untersuchen“, erklärt IWES-Bereichsleiter Jochen Bard: „Sicher ist, dass das Konzept erst ab Wassertiefen von ca. 600 – 800 Metern im Meer wirtschaftlich anwendbar sein wird. Die Speicherkapazität steigt bei gleichem Volumen linear mit der Wassertiefe und beträgt für eine 3o-m-Kugel bei 700 Metern ungefähr 20 Megawattstunden (MWh).“ Foto: Fraunhofer IWES Text: Andreas Witt

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