Erste gemeinsame PV-Ausschreibung mit Dänemark beendet

Solarthemen 485. Die Bundesnetzagentur hat am 28. No­vember in der ersten für dänische Bieter geöffneten Ausschreibung für PV-Freiflächenanlagen die Zuschläge erteilt. Alle gingen an die dänische Firma European Energy, die den Solarstrom aus fünf Parks mit insgesamt 50 Megawatt für 5,38 Cent/Kilowattstunde angeboten hat.

Nach Aussage der Netzagentur gingen in dieser Ausschreibung 43 Gebote mit einem Volumen von 297 MW ein, davon 17 Projekte mit einer Gebotsmenge von 154 MW in Dänemark. Der Zuschlagspreis liegt fast 2 Cent/kWh unter dem durchschnittlichen Zuschlagspreis der letzten deutschen Ausschreibung für Freiflächenanlagen. Anders als in Deutschland sind für Dänemark auch Gebote für Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zulässig. Alle fünf Anlagen, die unter der Projektbezechnung „EE PV Denmark“ laufen, sind dem Mutterunternehmen European Energy A/S zuzuordnen. Dies wurde von European Energy gegenüber den Solarthemen bestätigt. Das Unternehmen wurde laut eigener Aussage im Jahr 2004 gegründet und hat inzwischen 59 On­shore-Windparks und 27 Solarkraftwerke für insgesamt 863 Millionen Euro entwickelt. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) kritisieren ungleiche Wettbewerbsbedingungen, die sich im Ausschreibungsergebnis zeigten. Nicht nur in Dänemark könnten Projektierer aufgrund besserer Rahmenbedingungen auf wesentlich günstigere Flächen zurückgreifen. „Die erste grenzüberschreitende Ausschreibung für erneuerbare Energien macht deutlich, dass überstürzte und unausgegorene Ansätze zu einem verzerrten Wettbewerb führen“, kritisiert Harald Uphoff, der kommissarisch die Geschäftsführung des BEE leitet: „Die Europäische Union zwingt die Mitgliedsstaaten zu Marktöffnungen, für die kein Boden bereitet ist.“ Dänemark hatte am 11. November die Bedingungen für eine Ausschreibung veröffentlicht. 2,4 von 20 Megawatt können aus deutschen Projekten kommen. Die Ausschreibung wird am heutigen 8. Dezember um 16 Uhr beendet. Text: Andreas Witt

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