Fraunhofer-Projektgruppe erhält Umweltpreis für umweltfreundliches Recycling von Photovoltaik-Modulen

Am 06.12.2016 wurde die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Teil des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC (Würzburg), mit dem mit 10.000 Euro dotierten Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet.

Mit der ImpulsTec GmbH entwickelte die Projektgruppe ein chemikalienfreies, energieeffizientes Wertstoff-Abtrennverfahren für ein umweltfreundliches Solarzellen-Recycling, das auch für Batterien, Elektronikprodukte oder Faserverbund-Materialien eingesetzt werden kann.

Kernstück ist die elektrohydraulische Fragmentierung
Das innovative Recycling-Verfahren auf Basis von elektrisch erzeugten Druckwellen und die dazugehörige Pilotanlage seien deutschlandweit einmalig, betont Fraunhofer. Beim elektrohydraulischen Fragmentierungs-Verfahren werden die aufzutrennenden Materialverbünde in Wasser eingebracht und über intensive Schockwellen zerlegt.
Nach dem Ablassen des Wassers können die Materialien und Komponenten durch Sieben und Sortieren einfach und sortenrein voneinander getrennt werden. Dabei ließen sich besonders hohe Wertstoff-Rückgewinnungsraten erreichen und hochwertige Glasfraktionen sowie Funktionsmaterialien wie Silizium effizient wiederverwerten, erklären die Forscher.

Neue Methode ist erheblich umweltfreundlicher als etablierte Verfahren
Da für die Auftrennung keine Prozess-Chemikalien benötigt werden und potenzielle Gefahrstoffe wie Stäube durch das Wasser passiviert werden, sei die neue Methode erheblich umweltfreundlicher als etablierte Verfahren. Selbst gering konzentrierte Wertstoffe und sogar intakte Funktionskomponenten, die direkt für neue Produkte wiederverwendbar sind, könnten zurück gewonnen werden.
Die erste Pilotanlage läuft bereits am Standort Alzenau, eine weitere wird bei einem mittelständischen Recycling-Unternehmen eingesetzt.

08.12.2016 | Quelle: Fraunhofer ISC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Close