Solarthemen 485. Die Zahl und Qualität von Arbeitsplätzen erhöhe sich durch die Energiewende. Dies beschreibt eine von der Hans-Böckler-Stiftung, dem baden-württembergischen Umweltministerium und dem DGB beauftragte Studie.
Insgesamt arbeiten mehr als 56000 Menschen in Baden-Württemberg im Bereich der Energiewende. Über 37000 Baden-Württemberger schaffen in der Herstellung, Projektierung oder beim Betrieb von Regenerativ-Energie-Anlagen. Diese Zahlen ermittelten die Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung und die Beratungsgesellschaft für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Sustain Consult. Neu ist die qualitative Betrachtung der Arbeit im Energiewende-Sektor, an der sich das Autorenteam versucht. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass die Energiewende langfristig positiv auf Einkommen und Arbeitsplatzsicherheit wirkt. Als einzige Ausnahme nennen sie die Herstellung und der Betrieb von konventionellen Energieerzeugungsanlagen, die ebenfalls auf hohem Niveau angesiedelt seien. Mit der Energiewende stiegen bzw. verä̈nderten sich die fachlichen, regulatorischen und sozialen Qualifikationsanforderungen in nahezu allen betrachteten Branchen und auch die Anforderungen an Fü̈hrungskompetenzen nähmen zu, heißt es in der Studie. Aufgrund der Veränderung der Unternehmensstrukturen hin zu kleinen Unternehmensgrö̈ßen sinke allerdings die Bedeutung der Interessenvertretung durch Betriebsrä̈te und Gewerkschaften, so die Autoren. Gerade in der konventionellen Energiewirtschaft sei diese stark ausgeprägt. Die Autoren gehen allerdings davon aus, dass mit fortschreitender Energiewende der Trend zu größeren Unternehmen gehen werde und sich die Mitbestimmungskultur verbessern werde. Text: Guido Bröer