Experten fordern stabilen Rahmen zur Zielerreichung bei der Energiewende

Auch nach der Umsetzung der „10-Punkte-Energie-Agenda“ der Bundesregierung bestehe weiterhin ein erheblicher Handlungsbedarf zur Erreichung der Energiewende-Ziele, berichtet

das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW).
Den zumeist positiven Trends bei den erneuerbaren Energien stehe eine unbefriedigende Entwicklung bei der Energieeffizienz gegenüber. Das ZSW rechnet damit, dass das Klimaschutzziel mit großer Wahrscheinlichkeit verfehlt wird.
„Um die Zielerreichung zu sichern und die Glaubwürdigkeit der Energiewende zu erhalten, ist ein verlässlicher und langfristig stabiler Rahmen für die Transformation des Energiesystems notwendig“, sagt Andreas Löschel, Vorsitzender der unabhängigen Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“.

Expertenkommission zeigt Handlungs-Notwendigkeiten auf
Die Bestandsaufnahme der Expertenkommission zu den quantitativen Zielen der Energiewende für das Jahr 2020 zeigt die weiterhin bestehenden Handlungs-Notwendigkeiten: Die für den Strom- und Wärmesektor angestrebten EE-Ziele würden zwar wahrscheinlich erreicht, die Zielerreichung bei der Senkung des Primärenergieverbrauchs und des Wärmebedarfs von Gebäuden erscheine hingegen nicht sichergestellt.
Und die anderen Energiewende-Ziele zur Energieproduktivität, zum Endenergieverbrauch sowie zum Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehr und vor allem zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen würden voraussichtlich verfehlt, so die Kommission.

Expertenkommission schlägt allgemeine CO2-Bepreisung vor
Die Bundesregierung hat im Rahmen der „10-Punkte-Energie-Agenda“ eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, etwa als Teil des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE). Der jetzige Regulierungsrahmen der Energiewende bestehe aber noch aus einer Vielzahl von kleinteiligen Regelungen, Ausnahmen und Förderungen, betont das ZSW.
Aus Sicht der unabhängigen Expertenkommission, zu der auch ZSW-Vorstand Prof. Dr. Frithjof Staiß zählt, wäre es wünschenswert, einen verlässlichen und langfristig stabilen Rahmen für die Transformation zu setzen. Als Leitinstrument wird dafür eine allgemeine CO2-Bepreisung vorgeschlagen.

Zur weiteren Gestaltung des Klimaschutzes sei auch eine Fortschreibung und Vervollständigung des Zieltableaus des Energiekonzepts für das Jahr 2030 notwendig. Dabei komme der Energieeffizienz eine herausragende Rolle zu.
Der fünfte Monitoring-Bericht zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ wurde am 14.12.2016 veröffentlicht.

15.12.2016 | Quelle: ZSW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen