Aufteilung der Strompreiszone Deutschland-Österreich ab 2018: Investoren fürchten mehr negative Preise und EEG-Verluste

Die Bundesnetzagentur hat auf Initiative des europäischen Regulierungsverbands ACER beschlossen, die einheitliche Strompreiszone Deutschland-Österreich aufzulösen und eine Engpassbewirtschaftung einzuführen. Die BNetzA will diese Auftrennung zum Winter 2018/2019 umsetzen.

Dies bereitet EEG-Investoren Sorge. Hierdurch entstünden zwangsläufig mehr negative Preise und damit auch mehr Verluste, berichtet die enervis energy advisors GmbH (Berlin).

Begrenzung des Stromflusses nach Österreich
ACER hatte Deutschland und Österreich zur Auftrennung der seit 2001 bestehenden einheitlichen Preiszone aufgefordert, um zunehmende Netzprobleme in Polen und Tschechien aufgrund deutscher Stromexporte zu adressieren.
Energiewirtschaftlich bedeutet die Einführung der Engpassbewirtschaftung eine Begrenzung des Stromflusses nach Österreich. Der Engpass kommt dann vor allem in Zeiten hoher EE-Erzeugung in Deutschland zum Tragen. Treffen niedrige Nachfrage sowie viel und günstige Einspeisung aufeinander und sind gleichzeitig die Exportkapazitäten ausgereizt, so entstünden häufig negative Strompreise, betont enervis.

Häufigkeit und Dauer des § 51-Falls könnten zunehmen
Szenario-Berechnungen mit dem enervis-Strommarktmodell zeigen, dass durch die reduzierte Netzkuppelkapazität an der deutschen Südgrenze die Häufigkeit und Dauer des § 51-Falls künftig zunehmen wird. Eine Flexibilisierung des Kraftwerksparks und der strommarktgetriebene Einsatz von Speichern könnte diese Steigerung anteilig dämpfen – gegenüber der bisherigen Situation eines unbegrenzten Stromhandels mit der Alpenrepublik seien aber definitiv mehr negative Preise und mehr § 51-Verluste zu erwarten, sagen die Experten.

21.12.2016 | Quelle: enervis energy advisors GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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