DGS wirbt für Einspruch gegen Stecker-Norm

Solarthemen 486. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenener­gie (DGS) bittet um Unterstützung, um einen Norm­entwurf für kleine Photovoltaik­anla­gen mit Steckverbindung zu verändern.

Vor dem Ende der Einspruchsfrist für den Entwurf der Norm DIN VDE 0100-551-1:2016-09 ruft die DGS Befürworter von Stecker-Solaranlagen (Balkonmodulen) auf, von ihrer Möglichkeit gebrauch zu machen, das Normungsverfahren zu beeinflussen. Noch bis zum 26. Dezember kann jeder, der mit dem gegenwärtigen Entwurf für die genannte Norm nicht einverstanden ist, seinen Widerspruch einlegen. Der Normentwurf des DKE-Gremiums sieht für kleine Photovoltaikanlagen einen bestimmten, von der Firma Wieland entwickelten Stecker vor, der nur mit Werkzeug, also nach dem Verständnis des in Deutschland für elektrotechnische Regeln zuständigen DKE-Normungsgre­miums nur von Handwerkern gelöst werden kann. Demgegenüber setzt sich die von der DGS ins Leben gerufene Initiative PVPlug dafür ein, dass bis zu einer Leistung von 600 Watt haushaltsübliche Schutzkontakt-Steckverbindungen (Schuko-Stecker) verwendet werden dürfen. Die DGS hat dafür einen alternativen Normentwurf veröffentlicht, der auf der Internetseite www.pvplug.de einsehbar ist. Zugleich hat sie in der vergangenen Woche einen Antrag auf eine entsprechende Produktnorm gestellt, die Anforderungen für den sicheren Betrieb von Stecker-Solar-Geräten definieren soll. Anders als der bisherige Entwurf des DKE-Gremiums, würde der DGS-Entwurf die Einspeisung in gemischte Stromkreise ermöglichen. Dies sei eine Voraussetzung für die einfache Nutzung von Stecker-Solar-Modulen, so der Verband. Die DGS beruft sich bei ihrem Vorstoß auf mehrere Untersuchungen, die nachgewiesen hätten, unter welchen Bedingungen Stecker-Solar-Geräte auch in Deutschland gefahrlos betrieben werden könnten. Bereits auf einem Workshop der DKE im November waren diese Studien debattiert worden. Jeder Interessierte kann in einem laufenden Normungsverfahren Einsprüche geltend machen. Die DGS erleichtert dies auf der Seite www.pvplug.de, indem sie ein Formular zur Verfügung stellt, mit dem nach wenigen Mausklicks ein Einspruch auf den Weg gebracht werden kann. Jeder Einspruch muss nach den Statuten des DKE verhandelt werden. Einsprüche gegen die Norm DIN VDE 0100-551-1 seien schon allein deshalb nötig, damit nicht an der beantragten Produktnorm vorbei bereits Regelungen festgeschrieben würden, die den Einsatz von Stecker-Solar-Geräten erschwerten, argumentiert die DGS am Montag dieser Woche in einer Pressemitteilung.

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