Windenergie-Forschung auf der Alb

Solarthemen 486. Verschiedene Forschungsinstitute wollen auf der schwäbischen Alb ein Windtestfeld einrichten, um spezielle Erkenntnisse für die Windenergienutzung an komplexen Gebirgsstandorten zu gewinnen.

Der Betrieb in bergigem Gelände ist schwieriger als im Flachland, denn die Ertragsprognosen sind unsicherer und die mechanische Belastung der Anlagen ist wegen der Turbulenzen oft höher. Die Frage, wie die Leistung der Anlagen optimiert und deren Lebensdauer verlängert werden kann, will nun das Forschungscluster WindForS unter Federführung des Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) beantworten. Zwei Windkraftanlagen mit je 750 kW Leistung sollen am Stöttener Berg bei Geislingen an der Steige errichtet und mit vier Windmessmasten komplettiert werden. Das zeigt schon, dass es in diesem Windmessfeld nicht darum geht, die neuesten Multimegawatt-Anlagen einer Typenprüfung zu unterziehen. Vielmehr wollen die Wissenschaftler eine große Vielfalt von Daten ermitteln, um daraus Erkenntnisse beispielsweise für die künftige Planung von Windparks in Gebirgsregionen zu ziehen: „Deshalb wollen wir mit unserem Testfeld möglichst nah an den Albtrauf heran“, berichtet Projektleiter Andreas Rettenmeier vom ZSW. Diese markante Landschaftsstufe hatte schon die Windpioniere der TU Stuttgart um Ulrich W. Hütter angezogen, die über Jahrzehnte nur 2 Kilometer entfernt auf dem später nach Hütter benannten Windtestfeld in Schnittlingen arbeiteten. Für die geplanten Forschungsarbeiten, sei es nicht entscheidend, dass Anlagen der aktuellen Multi-Megawatt-Klasse errichtet würden, erläutert Rettenmeier. Die Erkenntnisse an den 750-kW-Maschinen ließen sich von den im Forschungsverbund tätigen Spezialisten ohne weiteres hochskalieren. Wichtiger sei beispielsweise, dass Komponenten bei Bedarf ausgetauscht werden könnten, ohne den Kostenrahmen des Forschungsprojektes zu sprengen.

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