MAP-Bilanz 2016 des BAFA ist zwiespältig

Solarthemen+plus. Im Jahr 2016 wurden noch weniger Zuschüsse für Solaranlagen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt als im Vorjahr. Immerhin stiegt der Anteil der Innovationsförderungen deutlich an und der Antragsstau aus dem Jahr 2015 konnte im Jahr 2016 erheblich abgebaut werden.

  12,5 Prozent weniger Förderungen für Solarwärmean­lagen als im Vorjahr wurden 2016 beantragt . Etwa 23000 An­trä­ge gingen in diesem Fördersegment zwischen Januar und Dezember im Eschborner Amt ein. Leicht erhöht auf 1600 Anträge hat sich dabei die Nachfrage nach so genannten Innovationsförderungen im Solarbereich. Von den Solarförderungen, die das BAFA 2016 tatsächlich bewilligt hat, entfällt nur ein Viertel auf kleine Trinkwasseranlagen, die seit April 2015 im Altbau wieder förderfähig sind. An der geförderten Kollektor­flä­che (im Bereich der Basisförderung) machen diese reinen Trinkwasseranlagen etwa 15 Prozent aus. Bei den Biomasseanlagen, wo die Antragszahl 2016 nur ein leichtes Plus von 1,7 Prozent erreichte und damit über 25000 sprang, verdreifachte sich die Zahl der beantragten Innovationsförderungen zwar. Gleichwohl wollten lediglich 3376 der Antragsteller im Biomassesegment, also weniger als jeder siebte, eine innovative Anlage mit Partikelfilter oder Brennwerttechnik fördern lassen. Auffällig ist, dass die Zahl der Bewilligungen im Solar­bereich und bei der Biomasse 2016 deutlich über den Antragszahlen liegt. Dies zeigt, dass das BAFA den Antragsstau im Jahresverlauf deutlich verringern konnte. Gebildet hatte sich dieser nach der Richtliniennovelle am 1. April 2015 vor allem durch das komplizierte Antragsverfahren für die so genannten Optimierungsboni und unklare Nachweispflichten bei Wärmepumpen, die mit der Novelle erstmals auch im Neubau förderfähig geworden waren. Letzteres spiegelt sich auch im steigenden Antragsaufkommen. Die Förderinteressenten müssen hier allerdings im Durch­schnitt besonders lange auf ihre Bewilligungen warten. Bemerkenswert ist, dass viele Antragssteller offenbar noch auf den so genannten APEE-Bonus (Anreiz-Programm Energie-Effizienz) verzichten, der seit 1. Januar 2016 zur Verfügung steht. Nur etwa zu jedem 5. Antrag wurde 2016 auch der Bonus beantragt, der für Heizungserneuerungen im Bestand zusätzlich 20 Prozent der normalen Fördersumme zuzüglich 600 Euro Optimierungbonus beträgt. Voraussetzung für den APEE-Bonus ist lediglich eine Optimierung des gesamten Heizungssystems, die eigentlich bei jeder Heizungssanierung zur Routine gehören sollte. Text:Guido Bröer Foto:

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