EnBW-Chef im Interview mit dem „Greenpeace Magazin“: Kohleausstieg wäre für uns kein Problem
Im exklusiven Interview mit dem „Greenpeace Magazin“ sagte der 52-Jährige: „Den schrittweisen Kohleausstieg haben wir in unserer Strategie bereits einkalkuliert.“
Mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst fügte er hinzu: „Wenn die nächste Bundesregierung einen Kohleausstieg beschließt, wäre das für uns kein existenzielles Problem.“
Mastiaux sieht den Umbau des Konzerns und seinen Beitrag zur Energiewende auf einem guten Weg.
„Die Erträge aus dem Netzgeschäft liegen schon heute über denen der konventionellen Erzeugung, auch die Erneuerbaren werden dieses Ziel bald erreichen“, sagte er dem Magazin.
Derzeit investiert EnBW vor allem in den Ausbau der Windenergie: „In der ersten Hälfte dieses Jahres errichten wir einmal pro Woche ein neues Windrad, in der zweiten Jahreshälfte sogar jeden dritten Tag.“
Selbst dem Atomausstieg kann der Manager trotz der „enormen finanziellen Belastung“ etwas Positives abgewinnen: „Es hat uns dazu gebracht, konkrete Alternativen für die eigene Zukunft auf den Weg zu bringen. Keiner im Unternehmen konnte weitermachen wie bisher. Das setzt Energie frei.“
Der Konzern muss spätestens 2022 das letzte Atomkraftwerk abschalten.
Deshalb sucht EnBW nach neuen digitalen Geschäftsfeldern und Energiekonzepten. Langfristig kann sich der Konzern-Chef sogar einen Abschied von der Energieerzeugung vorstellen: „So gerne ich die Kilowattstunde persönlich mag, ich kann als Unternehmenslenker nicht an ihr festhalten, wenn sie sich finanziell nicht mehr rechnen sollte.“
14.02.2017 | Quelle: Greenpeace Magazin; Bild: EnBW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH