Elektromobilität für Wohnquartiere: Uni Jena präsentiert Forschungsprojekt WINNER
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie über drei Jahre mit 2,5 Millionen Euro gefördert.
E-Ladesäulen und Elektroautos für Mieter
„Wir wollen Elektromobilität direkt in Wohnquartiere bringen, indem wir Mietern Ladesäulen für Elektroautos bereitstellen“, berichtet Steffen Späthe, Leiter des Teilprojekts „WINNER Potential“, das am Lehrstuhl für Softwaretechnik der FSU angesiedelt ist.
Das wird nun in der Praxis erprobt: In Chemnitz wird derzeit ein Mehrfamilienhaus komplett saniert, das künftig Demonstrator für das WINNER-Modell sein soll. „Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage angebracht, und an den Parkplätzen werden vier Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge aufgestellt“, so Späthe.
Hinzu kommen zwei Elektroautos, die die Anwohner gemeinsam nutzen können. Der auf dem Dach produzierte Solarstrom kann zusätzlich Heizungspumpen antreiben, Treppenhäuser oder Außenanlagen beleuchten oder direkt von den Mietern verbraucht werden.
Einsparpotenziale sollen identifiziert werden
Das Team von der Universität Jena will eine Energiebilanz erstellen und Einsparpotenziale identifizieren. „Über einen längeren Zeitraum den Stromverbrauch eines Gebäudes mit 32 Mietparteien zu ermitteln, bietet vielversprechende Einsichten für uns als zentrale Messdatenstelle im Projekt. So können wir nachvollziehen, zu welchen Zeiten der Verbrauch besonderes hoch oder niedrig ist und regulierend eingreifen, wann der Strom aus dem Netz genommen wird und wann der vom Dach“, erklärt Späthe.
WINNER steht für „Wohnungswirtschaftlich integrierte netzneutrale Elektromobilität in Quartier und Region“. Zu den Partnern gehören u. a. die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG, die HEOS Energy GmbH und die Mobility Center GmbH.
19.03.2017 | Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH