Emissionshandel als alleinige Maßnahme?

Solarthemen 490. Ein Forscherteam um Professor Gernot Klepper vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) der Universität Kiel will ein neues System für den EU-Emissionshandel entwickeln, das Erneuerbare, alle Treibhausgase und komplette Wertschöpfungsketten umfasst.

Die Wissenschaftler stellen sich die Frage, ob es möglich ist, die heutige Vielzahl klimapolitischer Instrumente und Fördermaßnahmen für die Energiewende durch ein einfaches Instrument zu ersetzen, das alle Energieträger erfasst und volkswirtschaftlich günstiger wäre. Das bis Ende 2018 laufende Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Aktuell beachtet der europäische Emissionshandel (EU-ETS) Emissionen großer Verbrennungsanlagen ab 20 MW und die des europäischen Luftverkehrs. Das künftige als EU-ETS+ bezeichnete System soll alle Anlagengrößen und alle Energieträger berücksichtigen. Die Grundvoraussetzung für ein funktionierendes EU-ETS und ebenso ein EU-ETS+ ist nach Aussage von Klepper allerdings, dass die bisherigen grundlegenden Mängel, wie die zu geringen Preise für die Emissionsrechte bzw. die zu großen Mengen an Emissionszertifikaten, auf dem Markt korrigiert werden. Aktuell seien die Preise so niedrig, dass von ihnen keinerlei Einsparungs-Anreize ausgingen. Text: Andreas Witt

Beliebte Artikel

Schließen