Versorgerverpflichtung im Wärmesektor

Solarthemen 490.Ein vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI koordiniertes Konsortium hat für die EU-Kommission eine Wärme- und Kältestrategie entwickelt. Als wirksame Maßnahme empfiehlt sie darin die Verpflichtung von Energieversorgern, be­stimm­te Erneuerbare-Energien-Quoten im Bereich der Wärme- und Kälteversorgung zu erreichen.

In einem ersten Teil des Projekts „Mapping EU Heat Supply“ hatte das Konsortium aus Fraunhofer ISE, TEP Energy, TU Wien, Observer und IREES eine Energiebilanz für den Wärme- und Kältesektor aller EU-Länder. erstellt Diese Daten dienten der EU-Kommission als Basis für den Entwurf der Wärme- und Kältestrategie. Im zweiten Schritt entwickelten die Wissenschaftler nun Szenarien für die Wärme- und Kälteversorgung bis zum Jahr 2030. Im Blick hatten sie dabei vor allem mögliche Förderinstrumente. Tobias Fleiter vom Fraunhofer ISI, der das Projekt gemeinsam mit Jan Steinbach koordiniert hat, erklärt: „Eine Versorgerverpflichtung als zentrales Politikinstrument zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich hat das Potenzial, die europäischen Ausbauziele für erneuerbare Energieträger zu sehr geringen Kosten zu erreichen.“ Ein Anteil von 30 Prozent bis 2030 sei realistisch, verlange aber zusätzliche Maßnahmen. „Die Versorgerverpflichtung könnte diese Lücke füllen. Würde sie optimal umgesetzt, wäre zur Finanzierung lediglich ein Aufpreis von 0,1 Cent je Kilowattstunde verkauftes Heizöl und Erdgas nötig.“ Damit neue Instrumente zur Förderung erneuerbarer Energien effizient funktionieren können, müssten aber zugleich bestehende Subventionen auf fossile Wärme-Techniken gestrichen werden. Text: Andreas Witt

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