Wasserstoff im Kanister

Solarthemen 490. Die Hydrogenious Technologies GmbH ist das einzige deutsche Unternehmen, das in diesem Jahr den „Start Up Energy Transition Award“ gewonnen hat. Das Unternehmen hat ein Verfahren zur Speicherung von Wasserstoff entwickelt.

Dank der Technologie kann Wasserstoff gefahrfrei in üblichen Tankfahrzeugen oder auch Kanistern transportiert werden. Der Wasserstoff wird an einen flüssigen organischen Stoff – Dibenzyltoluol – gebunden. Die Konsistenz ist der von Diesel vergleichbar. Diesen Stoff habe es schon lange gegeben, erläutert Cornelius von der Heydt, Leiter des Vertriebs bei Hydrogenious Technologies. Doch sie seien als erste darauf gekommen, dies zur Speicherung von Wasserstoff zu nutzen. Der Stoff könne mehrfach genutzt werden. Bei der Verbindung von Wasserstoff mit Dibenzyltoluol werde Wärme freigesetzt. Um den Wasserstoff wieder zu trennen, müsse Wärme aufgewandt werden. Dies sei annähernd energieneutral, wenn die Abwärme zu Beginn des Prozesses sinnvoll genutzt werden könne. Wirtschaftliche Einsatzbereich sieht von der Heydt zunächst dort, wo Wasserstoff in der chemischen Industrie oder als Treibstoff zum Einsatz komme. Dies könne auch eine ökonomisch interessante Option darstellen, um Windstrom, der sonst abgegelt werde, zu nutzen. Gerade hat Hydrigenious auch den Zuschlag für ein europäischen Forschungsprojekt erhalten, um das System zur Freisetzung des Wasserstoffes – als ReleaseBox bezeichnet – weiterzuentwickeln und in eine breitere kommerzielle Nutzung zu überführen. Text: Andreas Witt

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