Weitere Solarenergie-Dörfer entstehen

Solarthemen 490.Einige neue Wärmenetze mit Solarthermie-Einspeisung stehen derzeit in Dörfern der Bodensee-Region und in Rheinland-Pfalz kurz vor der Realisierung.

Die solarcomplex AG aus Singen realisiert nun ihr zweites solares Wärmenetz in Randegg. In dem 1000-Einwohner-Dorf, das zur Gemeinde Gottmadingen im Kreis Konstanz gehört, be­treibt solarcomplex bereits seit dem Jahr 2009 ein Wärmenetz auf Holzbasis. Aktuell sei in Randegg ein Bebauungsplan für das geplante Solarkollektorfeld auf den Weg gebracht worden, berichtet Vorstand Bene Müller. Die Solaranlage werde eine Kollektorfläche von etwa 2000 Quadratmetern haben. Gute Chancen auf den Auftrag habe der Hersteller Ritter XL, lässt Müller durchblicken. Dessen Anlagentechnik habe sich bereits im rund 5 Kilometer entfernten Büsingen bewährt, wo die solarcomplex AG im Jahr 2013 ihr erstes Solarwärmenetz gebaut hat und es seitdem betreibt. Mit dem Bau der Solaranlage in Randegg rechnet Müller noch in diesem Jahr. Ebenfalls in der Bodenseeregion planen die Stadtwerke Radolfzell im Radolfzeller Ortsteil Liggeringen ein Wärmenetz mit solarthermischer Unterstützung. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan liegt aus und es wird derzeit mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr gerechnet. Auch in Rheinland-Pfalz soll ein neues Solar-Bioenergiedorf entstehen. Die „Dorfwärme Ellern“ ist das zweite solare Wärmenetz im Rhein-Hunsrück-Kreis. Dort rücken jetzt die Bagger an, um Gräben für die Rohrleitungen auszuheben. Bislang 105 Hausbesitzer wollen sich an die neue Nahwärmeversorgung anschließen lassen. Das Netz soll mit Holzhackschnitzeln und einer fast 1200 Quadratmeter großen Solarthermieanlage beheizt werden. Die Solarthermieanlage sei so ausgelegt, dass sie in den Sommermonaten die gesamte Heizlast tragen könne, berichtet Ulrich Schäfer, Inhaber des Ingenieurbüros ibs Energie, der die Anlage geplant hat. Der Anschluss ist für die Dorfbewohner kostenlos. Dies wird durch eine Förderung der Gemeinde und die Unterstützung des Landes ermöglicht, die das Projekt „Dorfwärme Ellern“ jeweils mit rund 400000 Euro bezuschussen. Der größte Förderbetrag in Höhe von 956000 Euro kommt gewissermaßen von der Stange aus dem Förderprogramm „Erneuerbare Energien Premium“ der bundeseigenen KfW-Bank. Text: Guido Bröer

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