Preisschere bei Energieträgern öffnet sich weiter

Energie ist für die deutschen Verbraucher im März 2017 wieder günstiger geworden: Gegenüber Februar sanken die Energiepreise um 0,9 Prozent. Im Februar hatte sich der Anstieg mit 0,3 % zum Vormonat bereits abgeschwächt.

Deutliche Preisrückgänge gab es beim Heizöl und bei den Kraftstoffen. Da auch Erdgas für den Verbraucher günstiger wurde, während Strom und Fernwärme teurer wurden, ging die Schere zwischen den fossilen und fossil-erneuerbaren Energieträgern weiter auseinander.
Dies ergibt die neue Auswertung des Energiepreis-Monitors der European Climate Foundation (ECF).

Rohöl-Preis gesunken
Bestimmend für den Preisrückgang im März waren die Entwicklungen auf den internationalen Rohölmärkten. Laut den Auswertungen des Hamburger HWWI-Instituts sank der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent im Vergleich zum Vormonat um rund 6 Prozent. Allerdings konnten die Verbraucher davon nur sehr eingeschränkt profitieren.
Der Preisrückgang beim Heizöl ist mit 4,2 Prozent deutlicher ausgefallen. Darüber konnten sich die Besitzer von Ölkesseln freuen, wobei Heizöl gegenüber dem Vorjahr allerdings immer noch gut 25 Prozent teurer war.

Preise für Fernwärme und Strom gestiegen
Im Gegensatz dazu sind die Preise für die – teilweise – regenerativ erzeugten Energieträger Fernwärme (samt Zentralheizung) sowie Strom gestiegen.
Der Preisanstieg beim Strom fiel mit 0,1 Prozent zwar moderat aus. Dennoch passt er ins Bild der im Januar erhöhten EEG-Umlage und steigender Netzgebühren. Im ersten Quartal 2017 erhöhten 430 Grundversorger die Strompreise um durchschnittlich 3,5 Prozent. Gleichzeitig erreichte die staatliche Belastung des Strompreises Anfang 2017 ein Rekordhoch. Damit hat sich im März nach einer Korrektur zum Jahreswechsel der mittelfristige Trend steigender Strompreise und sinkender Preise für rein fossile Energieträger fortgesetzt.

Treibender Effekt auf die Inflationsrate
Alles in allem hatten die Energiepreise auch im März noch einen treibenden Effekt auf die Inflationsrate. Wäre Energie im Laufe der vergangenen zwölf Monate nicht teurer geworden, hätte die Gesamtteuerung im Vorjahresvergleich bei lediglich 1,1 statt 1,6 Prozent gelegen. Entscheidend dafür war die Tatsache, dass die Energiepreise vor etwa einem Jahr auf ein außergewöhnlich niedriges Niveau gefallen waren, erklärt die ECF.

Alle Ergebnisse der Energiepreis-Beobachtung für wichtige EU-Länder sowie aktuelle Trends der Energiekosten für die deutsche Industrie sind unter http://www.energytransparency.info zu finden.

20.04.2017 | Quelle: European Climate Foundation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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