Solarthemen+plus. Eine Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag der Greenpeace Energy eG belegt, dass eine konsequent regionale Energiewende auf Basis von Wind- und Solarenergie in den deutschen Braunkohlerevieren ein Gutteil der Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzverluste kompensieren könnte.
Die Studie unter dem Titel „Mehrwert einer regionalen Energiewende im Lausitzer und im rheinischen Braunkohlerevier“ postuliert einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2030, wie er nach Meinung einiger Experten notwendig wäre, um das Ziel von Paris für eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu schaffen. Während der Ausgleich der Arbeitsplatzverluste durch die stillgelegten Bergbau- und Kraftwerkskapazitäten auf Ebene der Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen durch die entsprechenden Ersatzinvestitionen in erneuerbare Energien laut IÖW ohne weiteres erwartet werden kann, könne dies im engeren Bereich der betroffenen Braunkohlereviere nur zum Teil gelingen. Inwieweit die Reviere ökonomisch von einem forcierten Ausbau von Wind- und Solarenergie vor Ort profitierten, hänge allerdings stark davon ab, inwieweit insbesondere Betreibergesellschaften und die Eigenkapitalgeber, aber auch Planungs-, Installations- und Wartungsunternehmen in der Region ansässig seien. Werde der Ausbau mit einer möglichst hohen Beteiligung von regionalen Akteuren vorangetrieben, so sei dies im Vergleich zu einem Ausbau mit einer durchschnittlichen regionalen Ansässigkeit mit einer doppelt so hohen Wertschöpfung und Beschäftigung in den Braunkohlerevieren verbunden. Der Auftaggeber der Kurzstudie, der Ökostromproduzent und -händler Greenpeace Energy begründet damit seinen neuen Ökostromtarif „Solarstrom plus“. Im Preis von 28,30 Cent/kWh ist 1 Cent als Förderung für den Bau neuer PV-Anlagen direkt in den Tagebaurevieren enthalten. Die Kunden sollen dafür neben dem Greenpeace-Energy-Ökostrommix einen Anteil von bis zu 10 Prozent Strom aus bestimmten PV-Anlagen in den Revieren geliefert bekommen. Den will das Unternehmen im Zuge der „sonstigen Direktvermarktung“ direkt von den PV-Betreibern beziehen. Text: Guido Bröer