Bundesnetzagentur: Netzbau weiter wichtig

Solarthemen 491. In ihrem Jahresbericht 2017, der die Vorjahre betrachtet, spricht sich die Bundesnetz­agen­tur unvermindert für den Ausbau der Stromnetze aus. Sonst müssten Wind- und Solarstromanlagen häufiger abgeregelt werden.

Im Jahr 2015 ist das „Einspeisemanagement“ nach Angaben der Netzagentur auf rund 4722 GWh angewachsen und habe sich damit fast verdreifacht. In diesem Maße wurden erneuerbare Energien abgeregelt. Diese Menge würde ausreichen, um 3 Millionen Elektrofahrzeuge jeweils 10000 Kilometer fahren zu lassen. Bei einer deutschlandweit auf 594,7 TWh angestiegenen Nettostromproduktion sei der Anteil der erneuerbaren Energien weiter gewachsen, so die Agentur. Ihr Anteil am Bruttostromverbrauch habe im Jahr 2015 bei 31,4 Proent gelegen. Allerdings sei die Zahl der Eingriffe der Netzbetreiber in den Kraftwerksbetrieb im vergangenen Jahr aufgrund günstiger Witterungsbedingungen und der Fertigstellung der „Thüringer Strombrücke“ zurück gegangen. Die Redispatch- und Einspeisemanagementmaßnahmen verringerten sich nach Aussage der Netzagentur um rund ein Viertel. Nach wie vor sei jedoch ein zügiger Netzausbau wichtig, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Diese Aussage wird jedoch von Kritikern bestritten. So erklärt Prof. Claudia Kemfert, ein Netzausbau sei nicht erforderlich, dies sei Mythos. Besser sei es, Kohlekraftwerke stillzulegen (siehe Interview auf Seite 10). Text Andreas Witt

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