PV-Ausschreibung mit erweiterten Segmenten drückt die Förderung

Solarthemen+plus. Das jüngst von der Bundesnetzagentur verkündete Ergebnis der PV-Ausschreibungen hat nochmals deutlich niedrigere Förderungen für Solarstrom gebracht. Dies lag auch daran, dass sich Anlagen in benachteiligten Gebieten beteiligen konnten. Zudem ist mit dem EEG 2017 auch die Begrenzung auf 10 MW je Projekt gefallen.

„Die Tatsache, dass Gebote für Projekte auf Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten abgegeben werden können, hat zu deutlich gesunkenen Zuschlagswerten geführt“, sagt Peter Franke, der Vizepräsident der Bundesnetzagentur. Die höchste Vergütung, für die noch ein Zuschlag in der Juni-Auktion erteilt wurde, lag bei nur 5,90 Cent/kWh. In der vorherigen Runde hatte nach Angaben der Netzagentur das niedrigste Gebot bei 6,0 Cent gelegen. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank von 6,58 auf 5,66 Cent. Noch hat die Netzagentur keine näheren Details Angebotsverteilung bekannt gegeben. Dies folgt erst, nachdem zu den erfolgreichen Angeboten die Zweitsicherheiten eingezahlt wurden. Offenbar kratzen die ersten Projekte inzwischen an der 5-Cent-Marke. Kostensenkend wirkt, dass in Bayern und Baden-Württemberg Anlagen auf schlechten Acker- und Gründlandflächen in so genannten benachteiligten Gebieten zugelassen werden. Dies trifft bei dieser Aktion auf 19 der 32 erfolgreichen Gebote zu. Davon liegen 18 in Bayern. Ein zweiter Faktor könnte das Preisniveau künftig noch weiter nach unten schieben. Mit dem neuen EEG ist die obere Leistungsgrenze gestrichen worden, sofern eine PV-Anlage auf einer baulichen Anlage errichtet wird. Dies können zum Beispiel Deponien sein. Sofern sich ein weiteres Größenwachstum kostensenkend auswirkt, könnte damit bei künftigen Ausschreibungen die Zahl der erfolgreichen Projekte sinken, weil weniger Anlagen die gesamte ausgeschriebene Leistung unter sich aufteilen. Wie Michael Reifenberg, Pressesprecher der Bundesnetzagentur, gegenüber den Solarthemen erklärte, weise bereits bei der jetzigen Ausschreibung eine PV-Anlage eine Leistung von mehr als 10 Megawatt auf. Für die Bundestagsabgeordneten, denen die Akteursvielfalt auch von Solarprojekten ein Anliegen ist, wird es wichtig sein, die künftige Entwicklung zu beobachten. Zumindest bei dieser Ausschreibung waren zuletzt nur noch GmbHs und eine AG im Rennen. Text: Andreas Witt Foto: IBC Solar AG

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