Fraunhofer ISE nun mit Doppelspitze

Doppelspitze am Fraunhofer ISE: Prof. Dr. Hans-Martin Henning (re.) und Dr. Andreas Bett (li.) leiten nun das größte europäische Solarforschungsinstitut. Foto: Fraunhofer ISE
Prof. Dr. Hans-Martin Henning und Dr. Andreas Bett haben die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg übernommen.

Beide arbeiten seit vielen Jahren als international renommierte Wissenschaftler mit den Schwerpunkten Photovoltaik, Gebäudeenergietechnik und Energiesystemanalyse in Europas größtem Solarforschungsinstitut. Sie waren zuletzt Bereichsleiter sowie stellvertretende Institutsleiter am ISE und treten mit Abschluss der Berufungsverfahren nun die Nachfolge von Prof. Dr. Eicke R. Weber an.
Beide Wissenschaftler haben seit 2009 als stellvertretende Institutsleiter – und zuletzt als kommissarische Institutsleiter – die Ausrichtung der Forschung und Entwicklung am Fraunhofer ISE im Kontext der Energiewende mitgestaltet. Sie werden diesen Weg gemeinsam fortsetzen. »Wir werden auch in Zukunft mit höchster Priorität die Umsetzung unserer FuE-Ergebnisse in die industrielle Produktion vorantreiben«, sagt Dr. Andreas Bett.
Dazu gehöre auch weiterhin im internationalen Wettrennen bei den Wirkungsgraden in der Photovoltaik führend zu sein. „Dafür werden wir im PV-Bereich verstärkt unsere Kompetenzen in unterschiedlichen Zellkonzepten miteinander kombinieren, um z.B. mit Tandemsolarzellen in neue Dimensionen vorzustoßen“, so Bett weiter. Über die dezidierte Forschung in den einzelnen Geschäftsfeldern hinaus werde die Systemintegration erneuerbarer Energien eine zunehmend wichtige Rolle im Portfolio des Fraunhofer ISE spielen.
„In den vergangenen Jahren haben wir sehr erfolgreich Erzeugungstechniken für die Wandlung von solarer Strahlungsenergie in Strom und Wärme entwickelt. Daran werden wir festhalten“, sagte Prof. Dr. Hans-Martin Henning. Die Transformation des Energiesystems trete nun aber in eine neue Phase, die nur mit einer umfassenden Systemintegration der erneuerbaren Energien und deren Nutzung in allen Verbrauchssektoren gelingen werde. „Deshalb werden wir unsere Forschungsarbeiten zu den dafür notwendigen Technologien einschließlich der Digitalisierung konsequent ausbauen. Zugleich gewinnen systemische Fragestellungen eine noch stärkere Bedeutung“, so Henning weiter. Dazu zähle neben der Systemintegration auch die Sektorkopplung und die dafür relevanten Technologiefelder – also insbesondere Speichertechniken, Wasserstofftechnologie, Gebäudeenergietechnik und Leistungselektronik sowie Solarthermie.
Hans-Martin Henning promovierte 1993 an der Universität Oldenburg in Physik und ist seit 1994 am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg tätig. 1996 wurde er Gruppenleiter »Thermische Anlagen und Komponenten« und 2005 Abteilungsleiter »Thermische Anlagen und Gebäudetechnik«. Seit Juli 2009 war er stellvertretender Leiter des Fraunhofer ISE und seit 2011 parallel Bereichsleiter »Thermische Anlagen und Gebäudetechnik«. Zuletzt war er außerdem Inhaber der Professur »Technische Energiesysteme« an der Fakultät für Maschinenbau des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Seit Dezember 2016 ist er Sprecher der Allianz Energie der Fraunhofer-Gesellschaft.
Andreas Bett promovierte 1992 an der Universität Konstanz in Physik und ist seit 1986 am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg tätig. 1993 wurde er Leiter der Gruppe »III-V Epitaxie und Solarzellen« und 2007 Bereichsleiter »Materialien – Solarzellen und Technologie«. Andreas Bett war ebenfalls seit Juli 2009 stellvertretender Leiter des Fraunhofer ISE. Er erhielt für seine Forschungsarbeiten u. a. den Joseph von Fraunhofer Preis, den Becquerel-Preis und den Deutschen Umweltpreis.

11.7.2017 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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