Erste Effizienzhaus Plus-Siedlung eröffnet

Im April 2017 wurde die erste der insgesamt 13 Wohneinheiten bezogen. Zur offiziellen Eröffnung der Siedlung sind sechs Hauseinheiten – vier Doppelhaushälften und zwei Einfamilienhäuser – fertiggestellt und bewohnt. Die übrigen Einfamilienhäuser werden in den kommenden Wochen und Monaten bezugsfertig und an ihre Eigentümer übergeben. Foto: BayWa AG
asset und BayWa haben in Hügelshart bei Augsburg Deutschlands erste Effizienzhaus Plus-Siedlung eröffnet.

Nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit wurde die Siedlung am vergangenen Freitag feierlich eröffnet. Das Bauprojekt an der Nördlichen Greinerstraße wurde von der asset bauen wohnen gmbh in Kooperation mit der BayWa AG realisiert und steht exemplarisch für eine wohngesunde, energieeffiziente und zugleich wirtschaftliche Bauweise. Das Besondere: Die 13 Hauseinheiten, neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften, produzieren mehr Energie, als deren Bewohner im Jahresdurchschnitt für den Alltag verbrauchen. Die Siedlung wurde nach den Kriterien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bau für Effizienzhaus Plus-Häuser erstellt.
Die Energie wird über eine Photovoltaik(PV)-Anlage auf den nach Süden ausgerichteten Hausdächern gewonnen. Gespeichert wird sie in einer Lithium-Ionen-Batterie sowie – in Wärme umgewandelt – in einem thermischen Wasserspeicher. Ein hauseigenes Energiemonitoring steuert alle Anlagenkomponenten automatisch und sorgt für eine optimale Nutzung des PV-Stromertrags. „Auf das Gesamtjahr betrachtet, können sich die Effizienzhaus Plus-Häuser in Hügelshart so vorwiegend selbst mit Energie versorgen und überschüssigen Strom ins Netz einspeisen oder damit ein Elektroauto direkt am Haus aufladen. Der Großteil des Energieüberschusses konzentriert sich auf die Sommermonate. Im Winter reichen der PV-Ertrag sowie die Speichersysteme nicht ganz aus, so dass hier mit Netzstrom ausgeholfen wird. Trotzdem ergibt sich für die Effizienzhaus Plus-Häuser auf das Gesamtjahr gesehen eine Energieunabhängigkeit von etwa 70 Prozent“, erklärte Georg Polz, der das Projekt von Seiten der BayWa betreut.
„Neu im Vergleich zu anderen Effizienzhaus-Projekten ist die Zusammenstellung der Produkte“, erläuterte Elke Dehlinger von der BayWa r.e. Die auf erneuerbare Energien spezialisierte BayWa Tochter steuerte beim Projekt die Anlagenkonzeption bei. „Unsere Anlagenkonzeption setzt ganz bewusst auf die Verwendung von vielfach am Markt erprobten Standardkomponenten und deren optimal aufeinander abgestimmte Kombination. Das bringt den Vorteil der Zuverlässigkeit, aber auch eine gute wirtschaftliche Komponente, und zwar ohne Abstriche bei der angestrebten hohen Energieautarkie.“
Das Herzstück der Wärmeerzeugung ist eine Kombination aus Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie und thermischem Wasserspeicher. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die vorrangig mit Strom aus der PV-Anlage betrieben wird, erwärmt das Wasser im Speicher für die Heizungsanlage. Eine Klimadecke, die sowohl wärmen als auch kühlen kann, verteilt die Wärme im Haus und nutzt dabei das Prinzip der Strahlungswärme, ähnlich wie die Sonne: Die auf Wände und Boden treffende Strahlungsenergie erwärmt die Bauteile. Da solarer Strom nicht durchgängig verfügbar ist, wird die Wärme auch über ein ausgewogenes System aus Heizkreispuffer- und Batteriespeicher erzeugt. Das Warmwasser wird ebenfalls mit Hilfe der Wärmepumpe erzeugt und in einem Speicher mit 235 Litern bevorratet.

17.7.2017 | Quelle: BayWa AG  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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